Der letzte Wille einer Katzennärrin

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Pentzw
Kalliope
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Der letzte Wille einer Katzennärrin

Beitragvon Pentzw » 11.08.2013, 23:31

A.B.‘s Zuhause ist dort, wo ihre Katzen leben. Sie fühlt sie bei ihnen zu Gast. Verblieben sind ihr nur an der Zahl vier: Rosa Dolores, Sophia Scholl, Hanna Arendt und Getrude Stein. Ihr Essen besteht aus dem besten im Handel erhältlichem Futter.
(Anm. d. Verfasser: der Ausdruck „hausen hier“ von ihr abgelehnt).
Alle Katzen sind an diesem Ort geboren worden, außer Rosa Dolores, die ihr zugelaufen ist.
(Anm. d. Verfassers: die ihr „verbliebenen“ Katzen von ihr abgelehnt).
Diese Katzen gehören also hierher.
Die Überreste in Asche einer bereits gestorbenen Katze stehen in einer Holzkiste aufbewahrt auf der obersten Plattform eines Schrankes, die zweite auf einer Kommode.
(Anm. d. Verfassers: die Ausdrucksweise wird abgelehnt und legt wert darauf von einer Anubis-Urne (Anubis: altägyptischer Totengott) des „Ahnenschrankes“ (Ausdruck von ihr abgelehnt) zu sprechen.
Sie wünscht sich, dass diese Überreste sowie die der noch lebenden, bereits namentlich oben aufgeführten Katzen mit ihrer eigenen Asche vermengt in ein „Waldgrab“ feierlich versenkt und begraben werden (Ausdruck von ihr abgelehnt).
Sofern diese sie jedoch überleben, sollen sie nachträglich in ihrer Ruhestätte im Walde (besserer Ausdruck als ein gesetzlich verbotenes „Waldgrab“) mit versenkt werden.
Zwar hat sie schon seit ihrer Geburt Katzen gehabt, leider zu Tiermehl, die meisten zumindestens, verarbeitet worden, worüber sie eigentlich nur bei ihrer Lieblingskatze Bedauern empfindet, das im Nachhinein sich leider nicht ändern lässt. Diese Katze, Roddy McCorley, ist nach einem irischer Freiheitskämpfer benannt worden.
Da der Waldfriedhof keine Inschriften kennt, kann Roddy McCorley leider nicht mehr mit Kreuz und Inschrift bedacht werden, ist schließlich ein Waldgrab absolut anonym.
Erst seit es Tierkrematorien und –friedhöfe gibt, können Tierlebensgefährten und Tierlebensgefährtinnen entsprechend gewürdigt werden. Von daher können ihre vielen Katzen, die von Geburt an ihr Leben begleitet haben, nicht in ihr Waldgrab mit einziehen. Sie hofft, dass ihre noch lebenden Katzen sie überleben, nein, umgekehrt, dass sie ihre noch lebenden Katzen überlebe. Sie seien ja noch jung und sie selbst sei alt, nicht uralt, sondern älter im Vergleich zu ihren Katzen.
Derjenige, der das Haus der Katzen erben wird, verpflichtet sich dazu, die Katzen eines natürlichen Todes sterben zu lassen.

Unterzeichnet Schriftführer Unterzeichnet A.B.
Im August 2013

P.S.: Sie legt Wert darauf anzumerken, dass nicht nachvollziehbar ist, dass eine gegenwärtig angeklagte rechte Nazi-Frau gleichfalls Katzenliebhaberin ist, auch wenn diese gleichfalls Katzen als langjährigen Lebensgefährtinnen gehalten hat. Dieses Verhalten einer solchen Person erachtet sie als a-typisch und unglückselige Verirrung.

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