Sein letzter Kampf VII

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Pentzw
Kalliope
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Sein letzter Kampf VII

Beitragvon Pentzw » 29.04.2016, 14:27

Unser Ziel?
Es ist klar, was die Ober-Schwester hat gemeint, als sie mit der Hand ihr Goldmetall an der Brust umklammert hat: das Ziel war der Feind des Kreuzes. Wer das ist, weiß man und Zeitungsblätter rascheln, Radios funken und Fernseher fluoreszieren es immerfort.
Gerade bei uns um ein paar Ecken, in der Gleiwitzerstraße befindet sich so eine Kultstätte, Propaganda-Zelle und Brutstätte - Hort eines Feindes, d e s Feindes schlechthin hierzulande, des Feindes des Kreuzes zurzeit. Schon einmal besiegten wir einen, scheuchten ihn erfolgreich aus unserem Stammland, die Juden mit ihren Synagogen, Schmachtlöckchen und Gebetsriemen. Klar, die offizielle Geschichtsschreibung verurteilt uns, weil wir Mittel einsetzen mussten, die relativ barbarische Reibungsverluste aufwirbelten, aber andere Kulturnationen haben dies schließlich auch getan, mit ihnen adäquaten Mitteln halt: Spanien bei der Vertreibung der Mohren, Sarazener und Sefarden und England ehemals auch, nur weiß keiner mehr davon, wie - und diese Vorgänge, Bürgerkriege und Vertreibungen wurden und werden heutzutage erfolgreich aus dem Gewissen der Geschichtsschreibung eliminiert und erst gar nicht oder kaum in den Geschichtsbüchern niedergelegt. Aber Tatsache ist: alle Europäer, die stark übervölkert waren von Fremden, haben ihren Parasiten und Schmarotzern Lauffeuer und Fersengeld gegeben.
Nun sind es neue Ableger, die Muselmanen!
Sie dringen ungebremst in unseren Kulturkreis ein, treten mit Füßen auf unseren christlichen Werten herum, treten immer frecher und dreister auf, bekriegen uns schon auf feige Art und Weise heimlich, aber ohne offene Kriegserklärung, asynchroner Krieg heißt das Neu-Wort.
Aber bitte, das können sie auch haben! Zündeln wir mal ein bisschen in ihren Gebetshäusern, wie sie das in unseren Kirchen und Weihnachtsmärktenauch tun –Auge um Auge, Zahn um Zahn!.
Wenn die Jungen sich nicht mehr trauen, dann müssen halt wieder wir Alten ran!

Eines Tages hob ich vom Boden beim Eingang unseres Heimes eine Broschüre auf. Die Postboten sind ein richtig faules Pack geworden. Oder die muselmanischen Propagandisten trauen sich denn doch nicht die geheiligte Schwelle eines christlichen Altenheimes zu überschreiten. Ich würde es ihnen auch nicht raten, wenn ich so einen zwischen meine Finger kriegte...
Ich traute meinen Augen nicht. Ich blickte auf scharfgestochene Fotos und Bilder einer Moschull. Ich trug es wie einen Schatz auf mein Zimmer. Dort studierte ich die baulichen Gegebenheiten.
Es handelte sich bei dieser Moschull um nichts anderes als um in einem Wohnhaus gemietete Räume. Davor sah mein einen Hinterhof. Von einem Minarett weit und breit keine Spur. Gott sei’s gedankt!
Mir gingen aber die Augen über, als ich erkannte, wo sich dieses Mietshaus befand. Ich kannte den Ort sehr gut. Daran war ich oft vorbeigegangen.
An der Vorderseite des Gebäudes, also gleich neben dem Eingang, noch bevor man hineinging, befand sich ein Schaufenster mit einer kümmerlichen Auslage.
Raten sie mal, was die dort verkauften?
Alte Möbel!
Dieser Ramschladen war ideal, um eine terroristische Unterkunft und Hasspredigten-Zentrale zu verduschen. Alles sollte so harmlos wie möglich wirken.
Aber mich täuscht man nicht! Ich irre mich nicht so leicht, ein Nazi, ha!
Über den Eingang hing ein Hinweisschild mit türkischen Buchstaben und neuerdings auch arabischer Schrift. Aha, die Mosleminvasion hatte sich schon stärker ausgebreitet als befürchtet: nach den Osmanen kamen jetzt die Araber und morgen... nicht auszudenken.
Ich zäume zwar das Pferd von hinten auf, aber ich beginne mit dem Fluchtweg.
Aus einer Broschüre, die in unserem Heim herumflatterte, und mit Offenes Tor Mussul oder so warb, konnte ich mir ein Bild von den baulichen Gegebenheiten einer solchen Hinterhof-Moschul machenDas Nest lag an einer großen Ringstraße, nahe unserer . Die Bilder machten sich gut und gewährten Einblick in das zu bekämpfende Ziel.
Also, an einer großen Ringstraße, nahe unserer mittelalterlichen Burg. , lag eine solche, so eine Hinterhof-Moschull oder wie das heißt, die Moschull zu nennen, gelinde gesagt, hanebüchen und unter aller Sau war. Von einem Minarett war weit und breit nichts zu sehen. Auch wieder so eine heimtückische Verduschungsintrige. Das wies ja schon auf versteckten Terrorismus hin, Schläferkolonie oder dergleichen.
Ich zäume jetzt zwar das Pferd von hinten auf, weil ich mit dem Fluchtweg beginne. Aber die Lage des Tatortes gegenüber dem Burggraben legt war ideal. das nahe und die war ideal. Gerieten die Dinge außer Rand und Band und außerm Runder, war es ein Leichtes, sich in dieden dort herumstehenden Büschen, kleinen Schrebergärten-Hütten und Sträuchern sich zu schlagen, zu kriechen und zu verstecken. usw. hineinzuschlagen und zu verstecken. Nur bei der Ü die Übberquerung der verkehrsreichen Ringstraße könnte es zur Verzögerung kommen.
Zurück zum Trödelladen.
stellte dabei ein Problem dar.
Zur „Moschull“ selbst war zu sagen, dass es sich um einen Wohnbereich mit etlichen großen Zimmern in einem Hinterhof handelte, mehr nicht.
Woher ich das wusste? Das konnte man leicht erkennen, wenn man um dieses Gebäude herumschlich, handelte es sich doch um eine ehemaliges Mietshaus, wie die daran sich anschließenden gleichfalls.
Über den Eingang hing ein Hinweisschild mit türkischen Buchstaben und neuerdings auch arabischer Schrift.
An der Vorderseite des Gebäudes, also gleich neben dem Eingang, noch bevor man hineinging, befand sich ein Schaufenster mit einer kümmerlichen Auslage.
Raten sie mal, was die dort verkauften? Beileibe keine Reliquien, nur alte Möbel.
Warum, war mir im ersten Moment gar nicht klar.
Erneut muss ich einen Umstand vorwegnehmen, denn als wir später durch das Tor drangen, offenbarte sich uns ein furchtbarer Anblick, der diesen Antiquitätenladen plausibel erscheinen ließ: allen möglichen verunstalteten Krempel hatte man dahineingeworfen und abgelagert, den man schließlich, nachdem aufgemöbelt und restauriert, vorne im Laden wieder verhökerte und verscherbelte. Dieser Laden hatte natürlich einzig die Alibifunktion, hier eine terroristische Unterkunft, Keimzelle und Hassprediger-Zentrale zu verstecken und zu verduschen. Nach außen hin sollte alles so harmlos und normal wie möglich wirken. Aber mich täuschten erscherbeltesie nicht, nicht einen Nazi! Äh, habe ich das nicht schon gesagt. Egal –ich kann es nicht oft genug sagen! Dieser Laden hatte natürlich einzig die Alibifunktion, hier eine terroristische Unterkunft und Hasspredigten-Zentrale zu verduschen. Alles sollte so harmlos als möglich wirken.
Aber man täusche sich nicht! Ich nicht, ein Nazi, ha!
Die Gläubigen mussten sich jedenfalls in Acht nehmen, dass sie nicht über diesen Unrat stolperten, wenn sie in die Moschull hineinwollten.
Dann stand man also vor der Moschull selbst.
Von außen erkannte man diese nicht. Es war hier nur eine Tür, die ständig offen war und nur ein Halbdunkel abzeichnete.
Was aber erwartete einem in einem hinter diesem?
Das war die Frage. Man konnte es gar nicht glaubenUnglaublich, aber es musste sich um eine Moschull handeln, es mussten mehrere Räume sein, der größte war der Gebetsraum, das war klar.
Ich nahm an, es war derjenige, der mit einem kleinen Fenster zur Ringstraße hinausging.
Wie ich darauf kam?
Ich bin nicht dumm, das war die Richtung gen Osten. Und wie jedermann weiß, beten die Muselmanen gen Mekka, welches von der nördlichen Hemisphäre aus, wo wir uns befinden, Richtung Osten liegt.
Also, das war alles, was ich mit Sicherheit sagen konnte. Mehr nicht. Wie die Zimmer und Treppen, verschachtelt oder wie Treppen gebaut, strukturiert und verliefen, hatte ich natürlich keinen blassen Schimmer.
Nicht die Spuür einer Ahnung.
Das war gefährlich.
Wir würden diese Räume stürmen und wussten nicht, wohin wir uns in diesen wenden mussten, was uns dort drinnen, verdammt, erwartete. Klar, nichts Überraschendes, keine Gitter, dicken, undurchdringlichen Mauern und verschlossenen Eisentüren, aber wir wussten es nun einmal nicht, verdammte Erde.
Das war gefährlich.
In diesem Hinterhof befand ging eine Feuerleiter aus Metall, die zwei Meter nach oben zu einem flachen Garagendach führte. Diese rechteckige 25 qm umfassende Terrasse war mit einer Ein-Meter-hohen-Mauer umgrenzt, gut sich zu verbergen, während darauf das MG in Anschlag gesetzt werden konnte, um in den Hinterhof Innenhof zu halten und loszufeuern auf eine eventuelle Menschenansammlung dort unten. Damit war zu rechnen, sobald wir unser Massaker im Gebetsraum angerichtet hatten. Die Überlebenden würden panikartig ins Freie hierher heraus flüchten: das ideale Ziel für einen zweiten Maschinengewehr-Anschlag –wunderbar!
Man bedenke schließlich: Wie viel Schuss gab denn so eine Waffe ab, bevor das Magazin leergeschossen war? Die Überlebenden drinnen würden bald die Flucht ergreifen, das liegt in der Natur des Menschen, während sie dann in diesen Hinterhalt geraten würden: Beschuss von oben in einem abgezirkelten Hinterhof. Mann, das würde ein ganz schönes Gemetzel abgeben, wunderbar!.
Die Perfidie unseres Planes erinnerte an die von arabischen Terroristen in Afghanistan oder sonst wo im Nahen Osten oder Asien. Man ließ Nach einer nach der ersten Bombenexplosion noch eine zweite zeitlich versetzt hochgehen lassen, nachdem sich die erste Aufregung gelegt hatte oder sich rettende Hilfskräfte ahnungslos an den Ort des Geschehens herantrauten.
Genialer Plan!
Freilich würde die Erschießung nicht mit der nazigerechteneiner militärischen Gründlichkeit und Liquidierung vonstatten gehen können wegen des Gerümpels im Hinterhof. Etliche würden sich unbemerkt und unentdeckt in eine alte Kommode oder einen Schrank verkriechen können und sich so der entgültigenendgültigen Liquidierung entziehen können.
Schade nur, dass wir keine Handgranate zur Hand hatten, denn das hätte die Arbeit vollendet. Nach den Maschinengewehrsalven zwei Handgranaten nachgeworfen und aus die Maus.

Wie kamen wir dort hin? Mit der Straßenbahn? Mit zwei MGs? Unter den SS-Mänteln verstecken?
Zu auffällig und umständlich. Verlor einer von uns da den Griff in der U-Bahn, besonders in der Straßenbahn, stürzte und das Gewehr rutschte unter dem Ledermantel hervor, nicht auszudenken.
Aber unsere Montur mussten wir anbehalten. GAndererseits, gewisses symbolisches Auftreten wie der SS-Leder-Umhang in olivgrün sprechen Bände und , sind medienwirksam, Medien würden später ja darüber berichten, das Volk würde den Aufzug richtig zu deuten wissen, dies und es und sich auswirken: sich an Gleichgesinnte auswirken –Signalwirkung würde nicht ausbleiben, sprich,Gleichgesinnte werden es mit die einen werden es mit Genugtuung auffassen, haben die endlich auch eine auf ihre dreiste Schnauze und ihre hässliche Fresse gekriegt, Radikalere werden denken, die anderen, das war nur die Vorhut, endlich geht es bald los: lasst uns inzwischen klammheimlich bewaffnen und aufrüsten usw. –was wollte ich sagen?
Egal.
Nein.
Genau.
Wie unentdeckt reibungslos zum Tatort hinkommen mit dann...nötigen Outfit und Staffage?
Taxi?
Ja, genau.
Nur nicht direkt vor die Moschull fahren und davor halten.
Taxifahrer soll warten und zwar an einem Ort, von wo aus er nicht auf die Moschull blicken konnte. Er durfte auf keinen Fall Lunte riechen von dem, was wir treiben würden. Für das Warten des Taxifahrers sprach, dass der Zauber und das Brimborium nur maximal eine halbe Stunde dauern würde. Klar, das Taxometer würde ticken und ticken, aber für eine solche Sache konnte man schon mal einen Hunderter investieren., oder nicht?
Guter Platz ist an der Einbuchtung zum Schillerdenkmal, müssten nur 50 Meter bergab laufen, dann aber 50 Meter berghoch zurück, hm. Lasst sich wohl nicht vermeiden, wie es aussieht.
Die Frage stellte sich, ob wir unsere SS-Mantel einwickeln sollten und vor der Tat auswickeln, im Eingangsbereich zur MoschullMoschee. Ging ganz schön viel Zeit drauf dabei, hm. Der Vorteil, von Anfang an angezogen zu sein, war, niemanden stach und fiel etwas Komisches ins Auge. Und wer wusste heutzutage schon über die Bewandtnis von solch großen, übermächtigen olivgrünen Mänteln Bescheid? In unserer unordentlich bunten multikulturell-pluralistischen Gesellschaft fielen selbst Männer mit überdimensionalen Ledermänteln nicht auf und wären sie aus lila.
Bei den Gestalten, die überall herumlaufen, nee.

Gut überlegt musste werden, werWer sollte in die Moschull eindringen und wer sich auf dem Dach platzieren sollte?
Würde ich erstere Aktion durchführen, wäre ich der erste, der aus dem Türkenhaus wieder herauskam, vielleicht dicht gefolgt von wütigen Hasardeuren und Derwischen.
Würde dann Willi würde das Feuer eröffnen ungeachtet der Gefahr, dass ich mich noch in der Feuerlinie befand? Von ihm konnte man kaum flexibles Reagieren erwarten, wenn etwas schief lief. Am liebsten hätte ich nun einmal beides gleichzeitig bzw. hintereinander machen wollen. Aber unmöglich zu erwarten, wenn ich aus dem Türkenhaus herauskam, dass ich noch Zeit genug hätte, um über die Feuerleiter aufs Dach zu klettern, meine Maschine zu platzieren und dann loszuballernfeuern.
Also musste Willi ins Haus eindringen und ratzfatz tabula rasa machen.
Zugegeben, es war mir nicht wohl bei dieser Vorstellung, aber was sollte ich tun? Mir blieb nichts anderes übrig, als zuIch kann nur hoffen und zu beten, dass Willi keinen seiner berüchtigten Aussetzer bekam und mit den Moslems da drinnen anfing zu philosophieren statt zu schießen.
Schöne Bescherung, wenn ich wartete und wartete, nach dem Willi da hineingegangen war und sich nichts tat. Ich würde unruhig werden, nachziehen und sähe den dozierenden Will umgeben im Kreise von sich verneigenden Brüdern, deklamieren über die Vorteile der griechischen Philosophie, insbesondere Stoa, sein Lieblingsphilosoph, den er einem von der Kanzel herunter Hasspredigten schwingenden Bin-Laden-Verschnitt entgegensetztee und -hielt. Insbesondere letzteres Szenario konnte ich mir nur zu gut vorstellen, wusste ich schließlich um Willi nur zu gut bescheid, je aussichtsloser, desto reizvoller für ihn.
Der Verfassungsschutz hatte zudem überall seine Augen und Ohren.
Auszuschließen war nichts.
Was soll’s!
Bei solch einer Aktion musste man immer mit dem Teufel rechnen.

Willi , der selbstverständlich mitmachte und mit von der Partie war, schlug an diesem Tag zu Beginn die Haken zusammen und Handkante gegen Käppi. Er ordnete sich also voll und ganz meinem Kommando unter –gut so! Exakte generalsstabsmäßige Vorgehensweise –es ist bekannt, welch Vorteil damit verbunden war. Ich musterte ihn entsprechend wohlgefällig und wie es obligé war von unten bis oben: Springerstiefel, die kaum aus dem langen SS-Mantel hervorlugten, aber die und schließlich Kopfbedeckung?!.
Ich fiel beinahe aus den Socken. Nicht nur, dass solche Kopfbedeckung entartet war, sie war in dieser Form mehr als das, also, etwas wie entartet-entartet: wer trägt schon eine Schirmmütze? Woher kamen diese denn? Hat man je gehört und gesehen, dass es früher solche schräg sitzende Kopfbedeckung gab, nicht einmal östliche Bauarbeiter, die unter senkender Sonne unsere genialen Autobahnen mit oft nackten Oberkörper aus dem Boden stampfen mussten. Nein, das gab es nicht!!! Aber Willi musste natürlich der ganzen Kasperlade die Krone aufsetzen, indem er mitten auf diesen Negermützen ein eingesticktes Edelweiß prangen hatte. , das überlass ich jeden selbst, wenn ich ihn beschreib
Fasst stotterte ich in meiner Unfassbarkeit: „Kannnst Du nicht wenigstens die-ses, dieses Edelweiß weglassen?“
„Soll ich wohl ein Hakenkreuz draufsticken, damit man uns schon vor unserer großen Gefecht aus dem Verkehr zieht?“
Mann, in meiner Schlauheit und Schläue wusste ich, dass ich nicht über Sinn und Unsinn von Schirmmützen auf deutschen Chrakterschädeln diskutieren konnte, und so schwieg ich weise. Aber nun aber darüber noch über das gebührende Zeichen darauf mich auseinandersetzen zu müssten, nein.
Aber ich hielt mich zurück –so gut ich konnte.
„Nein, das ist Quatsch! Aber Du könntest einfach dieses Zeichen runtermachen, oder?“
„Überleg Mal. Wenn uns so ein Polizeimann sieht mit unseren langen Mänteln, der wird sofort misstrauisch werden und den Braten riechen...“
„Meinst Du wirklich?“
„Doch, doch. Er wird sich zumindest die Sache Mal genauer anschauen, kann ja nicht schaden, wird er denken. Und wenn er Dich dann genau mustert und er sieht dieses Alpenblümchenlein, denkt er, aha, traditionelle Tracht usw. Und auch wenn er mich fragt, sag antwort ich : Junger Mann, Sie scheinen noch nicht lange im Dienst zu sein. Iich bin ein Beamter vom neuen Heimatministerium. Du weißt doch, das, was da um die Ecke errichtet worden ist. Er wird antworten: „“
„Ja, ich habe es mit großen Wohlgefallen gehört und angeschaut. Mein Herz schlug merklich höher dabei!“ “„Ich höre es mit Wohlgefallen!“, werde ich huldvoll erwidern. „Man merkt es einfach, dass du noch nicht in die Familie aufgenommen worden bist. Aber hör her, Aspirant: In unserer Heimat da bekommt ein Beamter je nach seinem Rang das entsprechende Abzeichen. Ein heimatspezifisches Abzeichen. Wir sind hier schließlich in Bayern. Und je schwieriger so ein Blümlein zu zupfen, je höher hinaus es geht, damit man ein solches überhaupt sehen kann, gell, oder je seltener es auftritt, nicht wahr, desto höher steigt man in der Hierarchie unserer heimatlichen Beamtenschaft, hast du mich? –Ich sehn ihn schon Füße zusammenschlagen und Hand an die Polizistenmütze schlagen...“
In diesem Anblick vertief, schwieg er erst einmal ehrfürchtig.
Ich fragte mich, ob er das wirklich ernst meinte? Es klang ja gut, aber es erschien mir nicht recht deckungsgleich mit der Realität oder Möglichkeit oder...
„Siehst Du. Ich werde also dem jungen Hupfer und Assessor sagen: Das sind Rangabzeichen, junger Mann, und diese Blume ist kein Vergissmeinnicht, oder Schafgarbe oder Wegerich, sondern ein Edelweiß! Und Edelweiß, der Name sagt es schon sind insofern schon einmal edel, weil sie selten sind, also schwer zugänglich und also kennzeichnet es mich als hohes, sehr hohes Tier. Merken Sie sich das, Herr Aspirant!“
Er hustete jetzt. Als er sich wieder gefangen hatte, schloss er seinen Bericht ab mit: „Was sagst Du dazu?“
Was sollte ich dazu sagen. Es kam mir wie ein Schmarrn vor. Aber es hatte etwas! Zweifelsohne!
„Hm, soweit ich weiß, ist der Enzian das am schwersten zugängliche Gekräut. Insofern magst Du den jungen Hupfer überzeugen können. Aber müsste das Edelweiß nicht dem Heimatminister höchstselbst zustehen, wird vielleicht der Polizist antworten. Sofern er noch nicht lange im Dienst ist und sich noch Fragen stellen traut!“
„Stimmt.“ Willi schmunzelte wieder. „Da haben sie recht, junger Mann, würde ich ihm antworten. Eigentlich schon. Aber, Sie wissen ja, leider ist Bayern nicht frei. Die in Berlin, die Preußen, Sie wissen schon. Unnötige Provokation. Verfassungsbeschwerde eventuell usw. –So - er wird verstehen.“ Willi lächelte erneut selbstzufrieden.
„Hm, die Logik passt. Ja, auch wenn der junge Aspirant keine er keine Ahnung hat, es klingt schlüssig, plausibel und logisch. Respekt Willi.“ Wozu man sich für die Sache nicht alles hergeben musste, passte schon auf keine Kuhhaut mehr.
Aber im Grunde ging mir das Gespräch sowieso völlig auf die Nerven und gegen den Strick. Ich lechzte zu sehr nach Taten, als dass ich mich mit Spitzfindigkeiten noch hatte aufhalten wollen. „Mach Schluß!“, rief ich mich zur Räson..“
„Aber immer doch. Danke, Herr General!“
Dann schlug er die Hacken zusammen, dass es krachte.
War auch richtig insofern, sehr gut gedacht insoweit. Trotzdem, gibt es etwas sich Abstoßenderes als eine Schirmmütze mit Blümchen darauf? Sich-Abstoßenders wie Na-Sie-Wissen-Schon? Wäre nicht ein Tirolerhut mit Gamsfeder d’accordé gewesen? –wenn schon. Wenn schon –man durfte nicht von einem Minimum an militärischer Contenance und Feinspitzengefühl ausgehen –alles für die Katze!
Gut, ich überlegte...
Willi, in seiner Einfalt, wollte nun einmal Aber Willi wollte nun einmal up-to-date, auf der Höhe der Zeit und „zeitnah“ sein, wie er sich ausdrückte. „Du musst mit der Zeit gehen!“, war so ein sinniger Spruch von ihm.
Nein, da ging er nicht mit der Zeit!
Schirmmütze und NYC, irgend so ein Abzeichen von New York war das doch –das war doch der Gipfel der Zeit. Oder so ein roter Bulle wäre am angebrachtesten gewesen bei einem jungen Polizisten. Denken dann an so ein Aufputsch-Getränk, aber so. Jawohl!
Dies ihm auseinanderzulegen, war aber, wie gesagt, keine Zeit mehr.

Ich war ein moderner Befehlsgeber, ich ging auch mit der Zeit damit und ließ meinem Untergebenen seinen Willen und seine Marotten, solange sie nicht das Unternehmen gefährdeten.
Zum Schluss seufzte ich bei diesemdem Gedanken da mit der Zeit: , gerade im Hinblick auf das Massaker und den terroristischen Angriff: jetzt sind wir womöglich auch gerade dabei zu gehen, die Zeit ist gekommen, Zeit wird es, diese schräge, schäpse Welt zu verlassen und zu gehen, leider!

Es war ein Freitag. Am späten Nachmittag würde heilige Messe oder so etwas bei den Moslimen sein. Wir würden kommen, siegen und wieder rechtzeitig zum Abendessen im Heim um 18 Uhr zurücksein. Kein Verdacht würde auf uns fallen.
Ich hatte blendend geschlafen. Willi kicherte ständig in sich hinein, war also auch in bester Stimmung. Der Tag war zudem schön. Die Sonne schien. Der Himmel war blau und nur ein paar Schäfchenwolken zogen dahin. Sehr gemütlicher Frühlingstag. Schade, dass er noch Unschönes sehen würde.
Zuerst fuhren wir mit der U-Bahn. Niemand beachtete uns, außer ein paar junge Kerle lachten auffällig. Fanden die uns komisch? Wer weiß worüber? AAlles nur Einbildung, meinte ich, die fanden uns komisch.
Wie lange war es jetzt her, dass ich mich in der richtigen Welt, in der Außen-Senioren-Heim-Welt bewegte?
Ausstieg. Überwechslung zur Straßenbahn. Willi konnte nicht mehr, schwitzte zu sehr unter dem dicken Gummi. Das war mir zu gefährlich. Auf zum nächstbesten Taxistand, der Fahrer war zum Glück ein Türke und lächelte verschmitzt, klar, dass der nichts anfangen konnte mit unserer Uniform und an ein Faschingskostüm dachte: „Ist immer noch Fasching? Ich dachte...“
Jetzt kam ich in Verlegenheit. An solch eine Frage hatte ich natürlich nicht gedacht. Fasching war vorbei.
„Ja, natürlich nicht. Das ist der Weihnachtsmann!“, sagte Willi. Der mit dieser Aussage unser ganzes Unternehmen gefährdete.
Ich schaltete mich sofort ein. „Das ist bei uns hierzulande die besondere Form von Klabautermann. Äh, besonderes Kinderfest. Klabautermann, du verstehen!“
„Klabautermann?“
„Ja. Hast noch nicht davon gehört.“
„Nein, was soll das sein?“
„Na, das ist eine Märchenfigur aus alter Zeit. Und der bringt den Kindern zum Klabautermann-Fest Geschenke.“
„Aha, deswegen diese Ausbeulung unter dem Mantel.“
Ach herrje, sah man das? Na gut, dass die Sprache darauf gekommen ist.
„Genau, unter unseren Mänteln haben wir die Kindergeschenke versteckt.“
„Ach, jetzt verstehe ich. Ich hab mich schon gewundert, was ihr da unter euren merkwürdigen Mänteln versteckt hält.“
Ich lachte so harmlos wie möglichharmlos. „Versteckt nicht. Das ist nur, damit uns ein Kind auf der Straße sieht, wenn es gerade auf dem Fest zum Ffest ist... Du verstehen.“Ich konnte selbst nicht mehr richtiges Deutsch bei all der Aufregung.
„Du verstehen.“
Es ist auch schon egal.
„Ja. Natürlich.“ Hauptsache mein Ausländer verstand, na denn!
Er kriegte große Augen, schüttelte etwas den Kopf, fuhr aber brav weiter. Jedenfalls hielt er das Maul und parkte dort, wo wire geplant hatten und wohin ihm geheißen wurde.
Dann versuchte ich ihm klar zu machen, was ich wollte.
„Unser Auftritt auf dem Klabautermann-Fest für Kinder dauert nicht lange, wire kommen gleich wieder. Können Sieo wie so lange warten, bitte.“
„Das kosten Ihnen aber eine Stange Geld.“
„Natürlich. Kein Problem! –Also wir gehen Mal schnell Klabautermann, bald zurück, okay?“
Jede Aussage eines Ausländers musste man sich sicherheitshalber noch einmal bestätigen lassen.
Das war eins der Prinzipien für den richtigen Umgang mit Fremden.
„Schau mal, Mann, ich habe auch zwei Kinder.“ Dazu nickte er integrationswillig. Geht doch, Familie, Kinder, Arbeit. Hauptsache, unsere Rente ist gesichert.
Ich war mir sicher, er roch schon nicht den Braten, sofern wir rechtzeitig wieder vor dem Losgeheule der Sirenen zurückkamen. Verdacht? Ach was, Migrationshintergrund Ausländer und ein ganz ein Junger, der hatte doch von Tuten und Blasen keine Ahnung, geschweige denn von der SS. Leider!


Wir stiegen also aus dem Taxi aus und sowie wir ein stückweit vom Taxi wegwaren, marschierten wir nebeneinander den Abhang hinunter.
Was ich jetzt empfand, angesichts des Panoramas, können keine Worte wiedergeben, da bin ich mir sicher. Schon, wenn jemand kein Gefühl für militärische Anmut und Schönheit hatte!
Willi hatte sich dicht an meine Seite begeben und blieb dran, einen soldatisch-exakten Stechschritt einschlagend. Ich passte mich unwillkürlich an. Er legte einen strammen, dynamischen Schritt vor, so dass ich Mühe hatte, das Tempo zu halten und mit ihm gleichauf zu bleiben. Das spürte ich, wenngleich ich keinen Millimeter meinen Blick auf meinen Fixpunkt abrückte, dem in 100 Meter entfernten Zielobjekt der Eingangstür, dem zur Moschull.
Die Straße führte nach unten, führte gute 100 Meter geradeaus, um dann erneut gute 100 Meter bergauf zu verlaufen. Wir hatten also einen Ausblick, der schon einmal imposant war. Einfallstraßen, Aufmarsch-Weg, Stadt-Asphalt-Straße für die Wehrmacht, für die geballte Macht der Soldaten, die da marschierten, am Straßenrand aufgesäumt und dicht gedrängt, aus dem Häuschen seiendes Volk, bunte Fläggchen in ihren Händen wedelten, ihre Kinderchen auf den Armen haltend und ihnen mit den Fingern die feschen Burschen der Heimatverteidigung zeigend –na ja, heute fehlte dies.
Aber wer uns begrüßte, illuminierte und huldigte war eine weit größere, stärkere Macht: denn die Straße, die nach oben verlief, lief in den Strich des Horizontes hinein und über diesem stand, prankte, thronte und winkte der glühende Sonnenball. Und dieser aus der tiefsten Ferne des Universums heraus, aus dem Loch, den jetzt dicke, stürmische, weiß-blaue, in Aufruhr befindliche Wolkentürme geöffnet haben, so dass die Sonnenstrahlen wie auf einem religiösen Reliquenbild in den Wasseranwallungen dort droben und neben und in den Wolken brachen, dass man nochmals meinen konnte, dass sei jetzt der jüngste Tag, Engel würden aus Riesenposaunen den Untergang der Welt verkünden und – kurzum, wenn ich jemals gelebt, na ja, gelebt, aber Leben verspürt habe, dann in diesem Moment und in ähnlichen längst vergangener mehr oder minder glorreicher Tage im untergegangenen III. Reich Römischer Nation! Heil...
Die Stahlnoppen unserer Stiefel ließen die Schritte laut auf den Pflastersteinen des breiten Bürgersteigs erklingen und erschallen, mir lief zu meiner Ehrfurcht und frömmlerischen Eingeschüchtertheit jetzt zudem ein Schauder darob über den Rücken hinauf und hinunter als, besonders an einer offenen Garage, an der wir vorbeischritten, da unsere Stiefeln im Stakkato wiederhallten. Ich spürte, wie lange schon nicht mehr, meine Brust vor Stolz sich weiden und dehnen.
Ich lebte! Ich siegte! Ich triumphierte!
Oh, wie diese Pose ich genoss!
Es war ein wahrhaft historischer Moment, zweifelsohne einer der Höhepunkte in meiner Biographie.
Aber wie es für einen Mann, Soldaten, Übermenschen, Angehörigen einer hochstehenden Rasse, einem Alpha-Tier meinetwegen nicht gehörte, zurückzuschauen, im Augenblick zu verharren, bleib ewig, oh Augenblick, zu denken!, wurden wir sogleich vom Bewusstsein der Schwere, Gewichtigkeit und Bedeutung unserer vor uns liegenden Aufgabe, Herausforderung, Versuchung und und in Bann geschlagen, in totalen Anspruch genommen, weggewirbelt und aufgesogen: Denn, sowie wir an unserem Zielobjekt gelangt waren, hielt Willi, wie auch ich, Millimeter gleichauf, an. Man hätte an unseren Fußspitzen einen Strick ziehen können, der nicht gerader hätte sein können als eine straff gespannte Schnur.
Ich wusste instinktiv, was jetzt kommen musste: „Links um!“
Synchron machten wir es.
„Dann Marsch geradeaus!“
Es ging weiter so.
Ungesehen kamen wir durch das Tor,
Wir kamen ungesehen durch den Tor-Eingang, niemand begegnete uns, der dumm geschaut hätte oder gar noch dümmere Fragen gestellt hätte. Klar, die Brüder waren gerade am Beten.
Trotzdem, mir war noch immer derartig ergriffen zumute, dass mir jetzt unmittelbar vor der Gefahrenzone das Wasser im Mund zusammenlief. Allerdings war auch gleichen Moment, hol’s der Teufel, mein Mund trocken. Ich hatte unvermittelt und abrupt schlucken müssen. keiner stellte dumme Fragen oder so. Natürlich, die Brüder waren gerade am Beten.
Womit ich nicht gerechnet hatte, war der viele Krempel, der da herumlag im Hinterhof. In dieser Menge, war schon erstaunlich. Das war auf der Hochglanz-Broschüre nicht abgebildet gewesen: Möbeln, Küchengeräte, kreuz und quer liegende Bretter, Sperrmüll, aller möglicher Krimskrams und Unrat. In unseren Augen, in denen der westlichen Zivilisation, stellte der Haufen Trödel hier, unmittelbar vor einer heiligen Stätte, eindeutig Frevel dar – womit sich wieder einmal bestätigte, dass dies einfach andere Menschen, eine völlig andere Rasse und Kultur war, wenngleich zu bezweifeln, ob zur menschlichen zu zählen.
Jedenfalls, dachte ich, freue Dich, bi
Aber esslang lief alles wie lief insgesamt supergeschmiert!
Als wir in der Mitte des Hinterhofes waren, fand ich den Zeitpunkt gekommen, auszustoßen: „Stehengeblieben!“
So geschehen.
„Lockern!“
Taten wir.
„Alles gefechtsklar machen!“
Gott ist groß!
Wir zogen unsere Waffen unter unseren Umhängen hervor.
Mit Befriedung sog ich den Anblick meines Waffenbruders auf, der bereit zum Kampf war. Jetzt galt es, keine Sekunde zu verlieren.
„Los!“
Dann und dann ranntenstürmten wir los. In einem rechten Winkel voneinander weg. Zunächst.
Ich bewegte mich zur LFeuerleiter, Willi in den offenen Hauseingang hinein, der ziemlich düster war. Ich glaubte aber, dort Reihen von Schuhen, Sandalen und Pantoffeln sauber aufgereiht nebeneinander stehen zu sehen. Klar, die Brüder waren reinlich, zogen sich frische Quadratlatscher an, nicht ohne sich liebevoll ihre Käsfüße gewaschen zu haoben. Logo, wenn sie so eng aneinandergeschmiegt ihre Rituale zelebrierten, kamen sie sich ganz schön nahe. Und wenn der Nachbar muffelt, mieft und stinkt und nach Schweiß riecht, macht selbst das keinen Spaß mehr. Dann bei so viel Hautkontakt die Ansteckungsgefahren mit Bazillen, Läusen und Insekten!
Im Grunde genommen sind sie doch saubere und ordentliche Leute, ja!
Ich roch die Seife. Die mussten unmittelbar links im Flur, in denen die Schuhe standen, einen kleinen Raum haben, wo sie sich gesellschafts- und zivilisationsfähig machten.
Als Willis Rücken im Dunklen verschwunden war, dachte ich, Naja, wenn man so eng zusammenhockt, wie die, da ist es schon unangenehm, wenn der Nachbar stinkt und nach Schweiß riecht.
Als ich Willi von außen nicht mehr sehen konnte, dachte ich, bestimmtjetzt rennt er bestimmt rennt derd jetzt schon die Treppe hinauf geradewegs in eine Dunstwolke der warmen, stickigen, nach Menschenschweiß stinkenden Gebetsstube hineinoch.
Schuss-Lärm war zu hören.
Obwohl ich nichts sehen und hören konnte, vernahm ich bereits Schüsse. Er war doch erst vor einer Sekunde da reingestolpert?
Konnte das sein?
Was, jetzt schon? Er war doch gerade eben da hineingestolpert.
Musste aber so sein, sich so verhalten, wenn man ich Alterslangsamkeit minus Realität subtrahierte. Man Im Alter nimmt man doch die Wirklichkeit nicht so schnell so wahr in einem fortgeschritterem Lebensstadium. Die Wahrnehmung verzögert sich zum einen, zudem und andererseits läuft einem alles viel zu schnell vor der Augen und dem Gehirn ab.
Oder aber ahnte ich hier schon etwas?
, dass einem alles schneller erscheint, nicht wahr!?
Immer sich eigene Schwäche eingestehen!
Ich musste mich aber als reaktionsverlangsamt einschätzen. Weil, so schnell wie Willi im Halbdunkel verschwunden war und nach so kurzer Zeit schon die Attacke erfolgte, konnte nicht sein.
Konnte man es aber so sehenMan konnte es aber so auch sehen, dass ich außerstande war, mich von den Anblick loszureißen und magisch angezogen fühlte und wie hypnotisiert war und dorthin glotze, wo Willi im Düstern verschwunden war - und ich letztlich meines Kameraden Fähigkeiten nicht traute?.
Als ob ich etwas ahnte.
Oder befürchtete.
Gleichviel.
Ich kann es nicht sagen.
Plötzlich übermannte mich die Wut.
Die Wut über mich selbst.
Mann, das ist es wieder.
Mein existenzielles Grundproblem, wie es Willi formuliert hätte.
Diese Unentschiedenheit, die Dich ins Verderben stürzt. Denke nicht, sondern handle, bevor die Geisterratten das Schiff verlassen oder so ähnlich. Ja, ich glaube, nein, ich weiß vielmehr, dass ich Blut leckte. Dass ich meine Willensstärke wieder voll verspürte, eine unbändige Kraft zum Leben, zum Töten, zur Tat, nenne es, wie Du willst. Ich musste dafür sorgen, dass wieder Ordnung herrschte, Ausgleich, Gerechtigkeit, gleichviel, ich ließ schließlich Feuerleiter Feuerwehrleiter sein , oder wie, und stürzte mich gleichfalls in den Hauseingang.
Von dorther drangen –komisch - keine Geräusche, Gepoltere und Schreie. Kein Laut, der auf einen Krieg oder ein Gemetzel schließen ließ.
Ich stürzte los –endlich wieder ein Rollkommando! Ein Sturmtrupp, der sich gewaschen hatte! Endlich wieder hart wie Stahl!
Es ging eine Treppe hoch, ziemlich dunkel alles, meine Augen waren noch nicht an die Düsternis hierhierdrinnen gewöhnt. Aber sturmartig, kletterte ich sturmartig einedie sehr enge, schmale, kunstvoll, aber liebevoll gezimmerte Holztreppe Holzstiege hinauf, trat – ohne Türe dazwischen –in einen noch fast völlig düsteren Raum hinein und rutschte der ganzen Länge nach auf frischemn Blut aus, als würde ich über Glatteis rutschenschlittern. Mein Rücken schmerzte furchtbar, auf dem ich schließlich fiel und plumpste, zum Glück abgedämpft auf inmitten von abgemetzelten Fleischstücken. Ich hielt einen Schafskopf oder, was das war, in der Hand und vor die Augen, aber in der Schwärze dieses Raumes, der nur eine kleines Fensterluke weit oben an der Deck besaß, konnte ich Genaueres nicht ausmachen.
Dass ich zerfetzte Glieder vor mich hielt, war sehr erstaunlich, obwohl nur mit Munition geschossen worden war. Zum Überlegen und weiterer Recherche fehlte aber die Zeit, mir tat zudem mein Rücken weh und nun rutschte ich ständig mit den Beinen aus, weil ich mich auf einer riesigen Blutlache befand oder was immer das war, worauf ich mich bewegte.
Ich war schleuderte diesen Totenkopf oder Keule in die Ecke und machte mic h auf den Rückzugweg, sprich krabbelte schließlich auf allen Vieren zum Eingang und brachte mich ich nur unter heftigsten Rückenschmerzen wieder auf die Beine und dies nur, weil sich entlang der Hühnertreppe ein Geländer zum Festhalten befand.
Trotz stechender Schmerzen stürzte ich die Treppe hinunter, besser rutschte hinunter, doch das Holz federte ab. Ich musste ja jedenfalls sofort Willi zur Seite stehen, der bestimmt schon ganz ruhig im Hinterhof auf mich wartete. Als ich unten angekommen war mehr rutschend als trippelnd, sah ich durch das Eingangsloch auf einen menschenleeren Hinterhof.
Ich hatte ich eine unangenehme Ahnung und bekam Panik: Wo war Willi? Wurde er gerade von der aufgebrachten Gemeinde gelyncht, in Teile zerstückelt und geköpft oder wie oder was. Ruhig Kopf, solange du ihn noch draufhast!
Ich blickte um mich. Zwischen Ausgang und Treppenfuß befanden sich die Schuhe der Gläubigen neben einer Unmenge von Pantoffeln und Latschen, die feinsäuberlich neben- und aufeinander gereiht und gestapelt waren. Jetzt machten sie eher den Anblick eines Durcheinanders.
Von irgendwoher hörte ich ein Winseln? Katzen? Junge Schafe? Es kam von gleich rechts von mir, wo ein kleiner Eingang war, nicht mal eine Tür daran befand sich, geschweige denn ein Vorhang oder so ein klingelnder, orientalischer Kettenvorhang. Vorsichtig schlich ich darauf zu.
Ich blickte in so etwas wie einen Waschraum. Hähne 10 Zentimeter über den Boden, worunter kleine Mauervorsprünge hingekachelt worden waren, zeigten, wie reinlich es doch hier zuging. Bevor den heiligen Boden der Moschee mit seinen zentimeterdicken persischen, orientalischen, fliegenden Teppichen betretend, hatte sich jeder Besucher von den Bazillen seiner Schweißfüße, der Krätze, der sonstigen hochansteckenden Pilzen zwischen seinen krummen Zehennägeln zu befreien. So ist’s recht! Half zwar nicht vor Pest und Cholera und sonstigen Seuchen, die bekanntermaßen im Orient so wütenden wie bei uns die Influenza, aber wenn es auch nicht viel hilft, so schadet es nicht, wie wir Bayern sagen.
Welch ein Anblick bot sich aber in der Mitte, auf dem pitschnassen Fliesenboden, dort, wo das Gitter zur Kanalisation, zum Wasserabfluss sein musste, weil irgendwohin musste das viele Wasser schließlich abfließen: ein auf seinem Rücken liegender Käfer, der mit seinen ausgestreckten Fühlern und Gliedern hilflos um sich strampelte und vergebens um Halt suchte. Willi! Ich hätte vor Scham am liebsten in das in der Ecke befindliche zweite Kanalisationsabfluss-Gitter verschwinden wollen.
Ich handelte aber schnell, streckte ihm mein Gewehr, Kolben voran, versteht sich hin, um ihn aus seiner misslichen Lage und heimtückischen Gefahrenzone herauszumanövrieren. Soll ich noch erwähnen, dass ich geistesgegenwärtig genug war, vorher die Verriegelung zu betätigen, andernfalls wäre es auf Selbstmord hinausgelaufen bei diesem tollpatschigen zu Rettenden.
Als wir es geschafft hatten, griff ich ihm unter die Arme, den nassen Kleidern mich aussetzend und schleifte ihn den Hinterhof hinaus. Gleichzeitig schrie Willi wie am Spieß – nach meinen Namen, allerdings nicht vor Schmerz oder dergleichen, sondern vor Enttäuschung und Verzweiflung, wohl, weil er mich nicht fassen konnte, was mit ihm geschah. Er schien im Schockzustand.
Jetzt wurde mir auch klar, warum ich nicht mit ihm bei der Erstürmung der feindlichen Bastion zusammengestoßen war und Willi wie von Luft aufgelöst schien. Ich hatte dummerweise gedacht, dass er vielleicht längst schon aus einem Fenster in den Hinterhof gekrabbeltgekrochen, geflohen war zum Zeitpunkt, wo ich mit dem Schafskopf rang, weil er sich von den Brüdern umringt gesehen hatte, weiß der Teufel was immer Unvorhergesehenes passiert war, befürchtete ich. Und mit dem Teufel musste man immer rechnen. Aber dieser Teufel war ein Witzbold!
Eigenartig still war es im Hinterhof, aus dem Gebetshaus hörte man kein Geschrei, nichts, vielmehr absolute Stille, als beteten die Brüder gerade.
Nach einer langen Pause und des Lauschens unterbrach Willi endlich die Stille. Erstaunlich, wie schnell sich dieser Versager wieder gefangen hatte und sagte, als hätten die Dinge Minuten vorhin nicht existiert und wären geschehen: „Alles senkrecht Roger, Kumpel!“
Ich fühlte so eine Schwäche in meinem Körper, dass –aber keine Zeit mehr.
„Alles im Lot!“
Noch einmal das Ungeheuerlichste unter diesen Umständen und Ereignissen. Aber anstatt endlich zu flüchten und später abzurechnen und nachzuforschen, war ich paralysiert und schaute Willi dabei ins Gesicht. Er guckte mich so komisch an, treuherzig wie ein Schoßhund sein Herrchen, dabei sah ich in seinen Augen deutlich einen Schalk, der mich angrinste. Oh, ich war nicht doof! Willi konnte mir nichts vormachen. Aber ich hatte keine Zeit, ihn am Kraken zu packen und an den Schütteln zu rütteln und...
Jetzt musste gehandelt werden. Flucht! Aber avanti!
Ich schaute an meinen langen, olivfarbenen Hartgummi-Kittel herunter, der von Blutflecken übersät war, die statt rot braun anmuteten , vielleicht auch wegen der besonderen Lichtverhältnisse im Hinterhof.
Willi sagte: „Was, Kamerad, Du hast es ihnen aber auch ganz schön gezeigt, was!“
Ich unterdrückte wieder meine Wut und wandte mich um und, es war nicht zu glauben, ich sah mitten inmitten all dieses Gerümpels, dieser Möbel und dieses Sperrholzes eine blaue riesige Plastiktüte mit Henkeln und Trägern. Eine Einkaufstüte. Gelobt sei der Müll, wann man ihn braucht! Ich stopfte hurtig in die Plastiktasche diesen schweren Mantel und die MG.
Rabiat packte ich Willi am Arm und hieß ihm, den anderen Griff der PlastiktascheTragetasche anzufassen anzupacken und, jeder an einer Seite der Tragetasche, machten wir uns aus dem Staub und marschierten einträchtig den kleinen Bergabhang hinauf und entlang der verkehrsreichen Ringstraße zum Taxi. Mochten wir wie harmlose Einkäufer gewirkt haben? Scheiß drauf! Wir hasteten, so wie wir konnten. Verglichen mit Normalbürgern war das natürlich nicht gerade rasant.

Aber wir schafften es.
In dieser Minute dachte ich an gar nichts, mein Kopf war völlig leer, nur instinktiv uns retten und aus der Gefahr wollte ich uns bringen. Eigenartig, nein, überhaupt nicht, es war angesichts dessen nicht verwunderlich, dass wir ganz vergaßen, uns militärisch ordnungsgemäß zu verhalten und einen geordneten Rückzug anzutreten. Alles lief automatisch ab. Der wahre Instinkt des Soldaten zeigt sich da.
Wir schwitzten natürlich unter den Umständen und Geschehnissen wie die Säue.
„Na, ihr seid schwitzen aber sehr. aber ganz schön geschafft! War wohl ne tolle Party?“
„Ja, du glaubst nicht, wie sich die Kinder gefreut haben, hihihi. Aber auch etwas Angst gehabt vor uns Klabautermänner!“ Willi wieder.
Wenn es denn so gewesen wäre! Ich fürchte, vor uns Angst hatten nicht einmal Schafe!
Der Taxifahrer grinste blöd, Zeichen von Ratlosigkeit und Ausdruck dessen, dass ihm diese ganze Geschichte etwas unglaublich vorkam. Kann man ihm nicht verdenken, ist auch nicht der Blödeste.
Als hätte Willi es selbst gemerkt, dass er auf tönernen Füßen stand, hakte er nach: unverständlich„Aber, weißt ja, Kinder schwierig, Dann kommt schwitzen!“
„Ich weiß!“, nickte der Vater von Kindern. Das verstand er wohl, das beruhigte ihn scheinbar, worüber ich froh war, denn mir stand es bis zum Hals und besaß Aber ich momentan zum Kinder-Versteck-Spiel nicht die geringste Lust und Nerv. Ich schubste Willi kurzerhand auf den Hintersitz, den großen Beutel stopfte ich hinterher und er kam zwischen Willi und mir zum Stillstand. Schade, dass er nicht etwas größer gewesen war, so dass er Willis Visage verdeckt hätte und ich nicht diesem Anblick ausgesetzt war. Mir kam sie wie eine schwere Prüfung vor: Nur Nerven behalten!
Ziemlich blödes Spiel.
„Ich mir sicher, Kinder haben sich gefreut über Euch ... – Klapeterfreunde!“ Er drehte dabei den Schlüssel um und der Motor heulte endlich auf. Wohltuender Klang.
„Klabautermänner!“ ,Daß Willi nicht imstande war, einfach seine Schnauze zu halten. korrigierte ich ihn noch zu allem.
Zu meiner Ungeduld kam jetzt Wut. Am über beide, Wliebsten hätte ich beide zur Hölle befördert, Willi und diesemen Halborientalen.
Zwischen seiner beharrten Brust, die schamlos durch einen V-Schnitt im Hemd sichtbar war, baumelte eine dickgliedrige Halskette und am Ende aus schwerem Metall natürlich, dessen offenes Hemddekollté eine baumelnde, dickgliedrige Halskette offenbarte, an der ein aus schwerem Metall ein Halbmond hing. Wie ein Fisch am Haken!
Euch den Halbmond, uns aber nicht das Hakenkreuz, wie ungerecht!
Plötzlich erschall Sirenengeheul. Die Polizei, endlich, ich sah den Grün-Weißen näher kommen.
Aber mit einem Mal, schien mir, wurde auch unser Chaffeur nervös.
„Gurr Dich an!“
„Oho!“
Ich wusste, worauf er mit diesem Ausruf der Überraschung anspielte.
„Festgurren!“
Das klang schon anders, weniger sanft, worauf sich sein Seufzer bezogen hatte.
„Bin ich eine Taube?“
Willi, klar, der Spaßvogel wieder, macht sich einen Spaß aus falschem Deutsch.
Der Fahrzeugführer verstand aber keinen, zog die Handbremse an, dass es in höchsten Tönen quietschte, drehte sich zu ihm um: „Schau Mal, Kleiner!“ Willi wurde sehr, fast kobaltartig klein: der reinste Klabautermann.
„Wenn Du Dich nicht angurrst, dann kriegste eine auf die...“
Willi schrie ängstlich und melodramatisch auf: „Ihh!“ Er gurte sich jedoch jetzt widerstandslos an und gehorchte, zumal der Türke unmissverständlich und hart befahl: „Angurren!“ Willi unterdrückte nur unter äußersten Schmerzen das Lachen.
„Schau mal, wenn du...“, sagte der Türke.
„Ich sag nix. Bin ja schon angegurrt!“
Das hätte jetzt nicht sein müssen, fand ich: schlechte Sprache mit schlechter, wenn nicht noch schlechterer zu vergelten.
Als sich der Bulle von Türke wiederum gedreht hatte, zuckte er noch so mit den Achseln, dass sich sein Hemd über seinen kurzen Nacken hob und sich dort Fettpolster aufwarfen und senkten, und er schnaubte aus: „Na, endlich!“
Ich schluckte. Ich musste schlucken.
Schleunigst weg vom Acker und von der Piste! Uns lag die Faust im Nacken, also fahr, Zerberus, fahr!
Aber schleunigst weg vom Acker und von der Piste.
In diesem Moment sah ich mit Schrecken, dass die grüne Minna an dem Moschull-Altmöbelhaus vorbeiflitzte. Was, der Polizeiwageneinsatz hat nicht uns gegolten?
Dann müsste doch bald ein anderer Notdienst-Wagen kommen!
Tat es aber nicht.
Er war unser Zerberus, der dies ermöglichte. Fahr, Höllenhund, fahr!
Kein Sirenengeheul ertönte, komisch.
Der Fahrerzeugfahrer langte noch nach mir rüber, vielmehr zwischen meine Arme, instinktiv duckte ich mich, erwartete ich doch Schläge, um festzustellen, ob mein Gurt festgeschnallt war, lockerte die Bremse und ab ging der Fisch!
„Strassen gut in Deutschland!“
Fahren konnte er wie eine gesenkte Sau.
„Strassen sehr gut in Allemania!“
Diese Art zu sprechen, verflixt, die erinnerte mich an früher. Genau, wie wir in der SS, wir hatten auch immer die Angewohnheit, jedes s, geschweige denn ß als Doppel-SS auszusprechen. Das machte die Aussprache zusätzlich scharf.
Woher aber hatte der Türke das?
„Wo Du lernen Deutsch?“
Er lachte, als er rasant in eine rechtwinklige Straße einbog. „Ja, krieg vom Arbeitsamt Zusatz-Unterricht. Lehrer sagt: Es heißt Strasse.“
„Nicht Straße?“
Vage Hoffnung erfüllte mein Brust wie Wasser eine leere Wanne.
„Nein, Strasse, Strasse!, heissen dass.“ Und schon raste er los über holprige Straßenerhebungen zur Verkehrberuhigung und zum langsamen Fahren gedacht, dass wir beinahe wie Raketen abhoben, so sausten wir durch die Straßen. So musste man sich fühlen, wenn man von einer Welle zur nächsten katapultiert wird, auf hoher See, war noch nicht dort gewesen, bin stinkige Landratte, piss drauf!
Aber „Strasse“ hatte es an sich. Hoffnung überkam mich vollends und ich wurde in meinen Sitz zurückgeschleudert, dass mein Kopf auf die Liegenstütze schlug und so einen Gehirntrauma verhinderte. Aber ich fühlte mich auch so schon im Siebten Himmel der SS, hehehe!“
Plangemäß kamen wir vorm Abendessen ans Heim, hatten noch genügend Zeit, uns umzuziehen und brav am Abendmahl im großen Speisesaal des Seniorenheimes teilzunehmen.
Gesegnete Mahlzeit!

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