_Error 404_
ohne Worte aber dafür
mit Klängen Geräuschen und Musik
lenkt Wagner Gallo die Augen und
Aufmerksamkeit aller Anwesenden
im Saal aufs Figurentheater
die Nase am Bildschirm
die Uhr tickt elektronische
Geräte melden sich zu Wort
>>welcome back to my channel<<
der kleine Steve vertieft
in Computer Konsolenspiele
Tablet und Smartphone wird quasi
von Hard & Software absorbiert
obwohl sich das Stück
sehr kritisch mit der Sucht
nach digitalem Konsum beschäftigt
überspitzt den Alltag widerspiegelt
trifft die kreative Inszenierung
den Humor des jungen Publikums
involviert Sound und Videospiele
die auf ihre Art genau der Realität
entsprechen mit der sich Kinder
und Jugendliche die Zeit vertreiben
holt sie trotz ernster Thematik
mit einem Zwinkern lächelnd ab
nach einem Albtraum erwacht
Steve nachts in seinem Zimmer
bewegt sich zwischen seinem
Hitech-Equipment wird mit diversen
Problemen konfrontiert um ihn spielen
sich ungewöhnliche Ereignisse ab
Haustiere werden Roboter
sogar s Klo wird nähe TV-Gerät platziert
um ja nichts vom Film zu verpassen
führt gewollt plakativ vor Augen
wie absurd unsere Welt geworden ist
das detailliert und liebevoll gestaltet
Bühnenbild wird mithilfe einer
in d Inszenierung integrierten Drohne
gefilmt vergrößert diverse Gegenstände
im Zimmer verkörpern die Welt
eines in der Digitalen lebenden Kindes
Puppenspieler und Regie verbildlichen
modern und fantasievoll den Stellenwert
neuer Technologien im Leben
davon dominierter junger Menschen
wobei s Alter an sich keine Rolle spielt
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http://angelesdetrapo.com/historial.html
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lyrChai
Re: lyrChai
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Re: lyrChai
Was uns indische Forscher in ihrem Demo zeigen, ist das Ergebnis einer cleveren künstlichen Intelligenz. Sie haben mithilfe ihrer Software den Computer dazu gebracht, Videos so zu manipulieren, dass sich Lippen perfekt synchron zu allem bewegen, was man einer Person auch an Sprache und Wortlaut in den Mund legt.
Das Ergebnis der Gruppe um Prajwal Renukanand und Rudrabha Mukhopadhyay vom International Institute of Information Technology kann sich sehen lassen. Möglich macht dies eine Kombination künstlicher neuronaler Netzwerke. Eines begutachtet, ob Aussage und Mundbewegungen identisch_ das zweite, ob Videobilder echt oder manipuliert sind. Anschließend trainierten die Forscher ein drittes Netzwerk darauf, die beiden hinters Licht zu führen_ sprich Videos passend zu einer Sprachaufnahme so lange zu manipulieren, bis sie seine Version der Dinge für echt hielten.
Die Forscher haben neben der perfekten Synchronisierung von Filmen und Dokumentationen noch eine weitere Anwendung im Auge. Da die Manipulation in Echtzeit erfolgen kann, schlagen sie vor, Störungen bei der Videotelefonie mit Hilfe der KI zu glätten. Kann also während eines Gesprächs zeitweise kein Bild übertragen werden, sondern nur noch der Ton, wäre man in der Lage, aus bereits empfangenen Passagen, Backstockmaterial und dem Live-Ton ein synthetisches Video zu kreieren, in dem der jeweilige Gesprächspartner als ob nichts wäre einfach weiter plaudert.
Natürlich stehen durch Techniken wie dieser auch manipulativen Machenschaften böswilliger Art Tür und Tor offen. Im Unterschied zu bisher verwirklichten Ansätzen müssen dem neuen System laut Veröffentlichung der Wissenschaftler nicht einmal mehr längere Videos der Zielperson vorab zur Verfügung gestellt werden_ ein Foto reicht. Der Code ist frei downloadbar, eine Website erläutert alles weitere. Bislang sei kein Fall bekannt, bei dem besagtes Deep Fake tatsächlich zur arglistig Täuschung eines größeren Publikums eingesetzt wurde. Tja_ dann war oder ist es wohl bereits soweit.
https://cvit.iiit.ac.in/research/projec ... n-the-wild
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Das Ergebnis der Gruppe um Prajwal Renukanand und Rudrabha Mukhopadhyay vom International Institute of Information Technology kann sich sehen lassen. Möglich macht dies eine Kombination künstlicher neuronaler Netzwerke. Eines begutachtet, ob Aussage und Mundbewegungen identisch_ das zweite, ob Videobilder echt oder manipuliert sind. Anschließend trainierten die Forscher ein drittes Netzwerk darauf, die beiden hinters Licht zu führen_ sprich Videos passend zu einer Sprachaufnahme so lange zu manipulieren, bis sie seine Version der Dinge für echt hielten.
Die Forscher haben neben der perfekten Synchronisierung von Filmen und Dokumentationen noch eine weitere Anwendung im Auge. Da die Manipulation in Echtzeit erfolgen kann, schlagen sie vor, Störungen bei der Videotelefonie mit Hilfe der KI zu glätten. Kann also während eines Gesprächs zeitweise kein Bild übertragen werden, sondern nur noch der Ton, wäre man in der Lage, aus bereits empfangenen Passagen, Backstockmaterial und dem Live-Ton ein synthetisches Video zu kreieren, in dem der jeweilige Gesprächspartner als ob nichts wäre einfach weiter plaudert.
Natürlich stehen durch Techniken wie dieser auch manipulativen Machenschaften böswilliger Art Tür und Tor offen. Im Unterschied zu bisher verwirklichten Ansätzen müssen dem neuen System laut Veröffentlichung der Wissenschaftler nicht einmal mehr längere Videos der Zielperson vorab zur Verfügung gestellt werden_ ein Foto reicht. Der Code ist frei downloadbar, eine Website erläutert alles weitere. Bislang sei kein Fall bekannt, bei dem besagtes Deep Fake tatsächlich zur arglistig Täuschung eines größeren Publikums eingesetzt wurde. Tja_ dann war oder ist es wohl bereits soweit.
https://cvit.iiit.ac.in/research/projec ... n-the-wild
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Re: lyrChai
Rachid ist ein IT-Typ, Mitte 20, Bart, Mütze, Typus Hipster. Er jobbt in Marrakesch_ sie woanders. Beide werden sich gleich eine Minute lang erzählen, woran sie tüfteln, dann schweigend eine knappe Stunde vor dem Rechner sitzen, per Videoschaltung verbunden sein und danach wahrscheinlich nie wieder etwas voneinander hören. Klingt seltsam, ist es auch, hilft aber sich effektiver zu beschäftigen.
Silent Coworking heißt ne Methode, die schon vor der Pandemie Heimarbeiter und Studierende zu mehr Leistung veranlasste. Im Grunde gibt es sie seit Jahrhunderten_ brav Studierende sitzen schweigend in Bibliotheken, Internatsschüler im Silentium nebeneinander_ leisten Stillarbeit. Am Silent Coworking ist s »Co« entscheidend – und die Digitalisierung. Man kann sich via Internet verabreden, dann schalten beide ihre Kameras ein, erzählen einander in weniger als einer Minute, was sie jeweils erledigen wollen und bleiben im Anschluss ne knappe Stunde einfach sitzen und arbeiten. Ohne Ablenkung, ohne billig Ausreden zu suchen.
Rachid ist jetzt nur noch s kleine Fenster unten rechts auf ihrem Monitor. Aber das reicht schon, um sich auf das zu konzentrieren was zu tun ist, und nicht ab und an aufzustehen, zu telefonieren oder sonst wie ablenken zu lassen. Ist die Zeit um_ Rückfrage. Und? Hat s geklappt? Wenn ja_ Gratuliere! Falls nicht_ Bis bald.
Die soziale Kontrolle durch Fremde in Sachen To get shit done _wie es unter Prokrastinierern heißt_ funktioniert soweit gut. 2015 hatte der New Yorker Taylor Jacobson sein persönliches Schlüsselerlebnis, als er sich mit nem Freund via Skype darüber austauschte, wie sie s auf die lange Bank schieben in den Griff bekommen könnten und feststellten_ am besten lässt man die Kamera an, kontrolliert sich einfach gegenseitig. Und simsalabim »wir kamen beide sofort in die Zone und blieben die ganze Zeit in einem produktiven Flow« streute Jacobson später in seinem Blog dieser angenehm Erkenntnis Rosen.
Daraufhin entwickelte er die App Focusmate, welche Interessierte miteinander vernetzt. Man kann in einem offenen Kalender eine Session buchen, die jemand anders eingetragen hat, oder selbst eine eintragen – und ist dann fix zum Arbeiten verabredet. Drei Sitzungen pro Woche sind gratis, wer mehr will, zahlt fünf US-Dollar im Monat. Laut Erfinder hat die App mittlerweile User in mehr als 193 Ländern, während der Pandemie an die 1,7 Millionen Sitzungen verzeichnet und ist drauf und dran s Credo // Purpose: To empower people and groups to achieve their goals by unlocking the power of psychology, technology and the human spirit // Vision: To improve the way 100 million people work and learn by 2028 // in die Tat umzusetzen. Auch Rachid steht bereits satt dreistellig als Nutzer zu Buche_ ausführliche Gespräche darüber, was er sonst so treibt und wie er auf die App gestoßen ist, verbietet die Etikette. Beiderseits erlaubter Dialog beinhaltet zu Beginn eine kurze Beschreibung des eigenen Arbeitsziels und nach knapp einer Stunde die entsprechend Nachfrage, ob man denn erfolgreich war. Persönliche Annäherung ist verpönt, man lernt außer sich selbst besser _niemanden kennen.
Natürlich geht gemeinsame Stillarbeit auch ohne App, dafür nicht anonym. Eine Freundin, der sie von ihren Erfahrungen erzählt hatte, trifft sich seit einigen Wochen immer montags mit einem Freelancer zum stillen Videochat. Drinks besorgen sie sich vorher, das Handy bleibt strikt ausgeschaltet. Die grundlegenden Regeln wurden 1:1 übernommen_ kein einleitend Blabla_ sich kurz sagen, was man plant und los geht s_ nach fast einer Stunde Erfolgskontrolle. Sind beide verblüfft, was sie in dieser Zeit wie geschmiert auf die Reihe bekommen, besteht die zusätzliche Belohnung darin, hinterher maximal fünf Minuten miteinander zu plaudern_ und danke tschüss.
Beide wussten vorher nur in etwa Bescheid, was man in fünfzig Minuten an Output schaffen kann. Waren an sich jemand, der morgens nicht zwingend wissen will, mit was man sich den ganzen Tag über zu beschäftigen hat. Das hat seinen Reiz, erschwert jedoch zuweilen Planung und Struktur. Die Arbeitszeit in 25Minuten-Abschnitte plus Pausen zu unterteilen =Pomodoro-Technique hat so seine Tücken. Sich systematisch den Kurzzeitwecker stellen muss man mögen. Eine gemeinsame Session ähnelt einer Schulstunde. Man befasst sich eingehend mit dem Thema_ komme, was da wolle.
Durch s Coworking ist man zudem gezwungen, in zwei oder drei Sätzen auszuformulieren, was man eigentlich schaffen will. Klingt trivial, ist es aber nicht. Vorteil_ sobald man merkt, dass eine Aufgabe nicht wie gewünscht formuliert werden kann, kommst Mankos deiner individuellen Planung schneller auf die Schliche.
Momentan reibt sich in Marrakesch ein bebrillt Student mit zerzaust Frisur vor m Laptop müde die Augen, trinkt nach eigenen Angaben literweise Kaffee und hat schon 343 Sitzungen absolviert, sie ist seine 344. und wird wohl nie erfahren, was aus ihm und seinem Projekt geworden ist oder welche Aussicht sich ihm bietet, wenn er bei ihm aus dem Fenster schaut_ schade. Hab die Konversation nur zum Teil verstanden, denn s broken English war in etwa so desolat wie die Audioverbindung. Ihm geht s in der Hinsicht wahrscheinlich ähnlich. Somit bleibt s am Ende bei der Focusmate-Standard-Floskel »Awesome. Good luck!« Was wir wohl alle dringend nötig haben.
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https://www.focusmate.com/about
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Silent Coworking heißt ne Methode, die schon vor der Pandemie Heimarbeiter und Studierende zu mehr Leistung veranlasste. Im Grunde gibt es sie seit Jahrhunderten_ brav Studierende sitzen schweigend in Bibliotheken, Internatsschüler im Silentium nebeneinander_ leisten Stillarbeit. Am Silent Coworking ist s »Co« entscheidend – und die Digitalisierung. Man kann sich via Internet verabreden, dann schalten beide ihre Kameras ein, erzählen einander in weniger als einer Minute, was sie jeweils erledigen wollen und bleiben im Anschluss ne knappe Stunde einfach sitzen und arbeiten. Ohne Ablenkung, ohne billig Ausreden zu suchen.
Rachid ist jetzt nur noch s kleine Fenster unten rechts auf ihrem Monitor. Aber das reicht schon, um sich auf das zu konzentrieren was zu tun ist, und nicht ab und an aufzustehen, zu telefonieren oder sonst wie ablenken zu lassen. Ist die Zeit um_ Rückfrage. Und? Hat s geklappt? Wenn ja_ Gratuliere! Falls nicht_ Bis bald.
Die soziale Kontrolle durch Fremde in Sachen To get shit done _wie es unter Prokrastinierern heißt_ funktioniert soweit gut. 2015 hatte der New Yorker Taylor Jacobson sein persönliches Schlüsselerlebnis, als er sich mit nem Freund via Skype darüber austauschte, wie sie s auf die lange Bank schieben in den Griff bekommen könnten und feststellten_ am besten lässt man die Kamera an, kontrolliert sich einfach gegenseitig. Und simsalabim »wir kamen beide sofort in die Zone und blieben die ganze Zeit in einem produktiven Flow« streute Jacobson später in seinem Blog dieser angenehm Erkenntnis Rosen.
Daraufhin entwickelte er die App Focusmate, welche Interessierte miteinander vernetzt. Man kann in einem offenen Kalender eine Session buchen, die jemand anders eingetragen hat, oder selbst eine eintragen – und ist dann fix zum Arbeiten verabredet. Drei Sitzungen pro Woche sind gratis, wer mehr will, zahlt fünf US-Dollar im Monat. Laut Erfinder hat die App mittlerweile User in mehr als 193 Ländern, während der Pandemie an die 1,7 Millionen Sitzungen verzeichnet und ist drauf und dran s Credo // Purpose: To empower people and groups to achieve their goals by unlocking the power of psychology, technology and the human spirit // Vision: To improve the way 100 million people work and learn by 2028 // in die Tat umzusetzen. Auch Rachid steht bereits satt dreistellig als Nutzer zu Buche_ ausführliche Gespräche darüber, was er sonst so treibt und wie er auf die App gestoßen ist, verbietet die Etikette. Beiderseits erlaubter Dialog beinhaltet zu Beginn eine kurze Beschreibung des eigenen Arbeitsziels und nach knapp einer Stunde die entsprechend Nachfrage, ob man denn erfolgreich war. Persönliche Annäherung ist verpönt, man lernt außer sich selbst besser _niemanden kennen.
Natürlich geht gemeinsame Stillarbeit auch ohne App, dafür nicht anonym. Eine Freundin, der sie von ihren Erfahrungen erzählt hatte, trifft sich seit einigen Wochen immer montags mit einem Freelancer zum stillen Videochat. Drinks besorgen sie sich vorher, das Handy bleibt strikt ausgeschaltet. Die grundlegenden Regeln wurden 1:1 übernommen_ kein einleitend Blabla_ sich kurz sagen, was man plant und los geht s_ nach fast einer Stunde Erfolgskontrolle. Sind beide verblüfft, was sie in dieser Zeit wie geschmiert auf die Reihe bekommen, besteht die zusätzliche Belohnung darin, hinterher maximal fünf Minuten miteinander zu plaudern_ und danke tschüss.
Beide wussten vorher nur in etwa Bescheid, was man in fünfzig Minuten an Output schaffen kann. Waren an sich jemand, der morgens nicht zwingend wissen will, mit was man sich den ganzen Tag über zu beschäftigen hat. Das hat seinen Reiz, erschwert jedoch zuweilen Planung und Struktur. Die Arbeitszeit in 25Minuten-Abschnitte plus Pausen zu unterteilen =Pomodoro-Technique hat so seine Tücken. Sich systematisch den Kurzzeitwecker stellen muss man mögen. Eine gemeinsame Session ähnelt einer Schulstunde. Man befasst sich eingehend mit dem Thema_ komme, was da wolle.
Durch s Coworking ist man zudem gezwungen, in zwei oder drei Sätzen auszuformulieren, was man eigentlich schaffen will. Klingt trivial, ist es aber nicht. Vorteil_ sobald man merkt, dass eine Aufgabe nicht wie gewünscht formuliert werden kann, kommst Mankos deiner individuellen Planung schneller auf die Schliche.
Momentan reibt sich in Marrakesch ein bebrillt Student mit zerzaust Frisur vor m Laptop müde die Augen, trinkt nach eigenen Angaben literweise Kaffee und hat schon 343 Sitzungen absolviert, sie ist seine 344. und wird wohl nie erfahren, was aus ihm und seinem Projekt geworden ist oder welche Aussicht sich ihm bietet, wenn er bei ihm aus dem Fenster schaut_ schade. Hab die Konversation nur zum Teil verstanden, denn s broken English war in etwa so desolat wie die Audioverbindung. Ihm geht s in der Hinsicht wahrscheinlich ähnlich. Somit bleibt s am Ende bei der Focusmate-Standard-Floskel »Awesome. Good luck!« Was wir wohl alle dringend nötig haben.
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https://www.focusmate.com/about
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- lets work together.png (211.81 KiB) 23465 mal betrachtet
Re: lyrChai
1952 brachte ein Schweizer Arzt aus der kongolesischen Provinz Ituri sieben damals so genannte Pygmäen-Skelette mit nach Hause, die bis heute in den Archiven der Universität Genf lagern. Anders als bei anderen sterblichen Überresten von Menschen aus Afrika, die in Katakomben europäischer Museen schlummern, lassen sich diesen Gebeinen Namen, ungefähre Herkunft, sowie Todesdaten und dessen jeweilige Ursache zuordnen.
Mitglieder der Kollektivs Group 50:50 begaben sich auf die Suche, versuchten herauszufinden, ob Nachfahren der sieben Verstorbenen die Skelette ihrer Ahnen zurückhaben möchten. Schließlich kehren nach dem Glauben der Mbuti _dem nomadischen Volk, dem sie einst angehörten und das bis heute wegen illegalem Raubbau an der Natur verfolgt und vertrieben wird_ mit Masken, Schädeln und Knochen die Geister der Toten zurück in die Wälder des Kongo.
Aus den Erfahrungen und entsprechendem Bild-und Tonmaterial, das man auf dieser Reise sammelte, entstand eine musikalisch-szenische Totenfeier, die sich dezidiert mit der Heimkehr aus dem Geisterreich auseinandersetzt. Die multimediale Performance mit Künstler:innen aus dem Kongo und Europa ist derzeit auf Tournee, leistet auf diese Art und Weise ihren Beitrag zur Kontroverse über die Restitution geraubter Kulturgüter und jene, die sich unterwegs mangels später Vorzeigbarem einfach alles unter den Nagel reißen.
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https://www.group5050.net/
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Mitglieder der Kollektivs Group 50:50 begaben sich auf die Suche, versuchten herauszufinden, ob Nachfahren der sieben Verstorbenen die Skelette ihrer Ahnen zurückhaben möchten. Schließlich kehren nach dem Glauben der Mbuti _dem nomadischen Volk, dem sie einst angehörten und das bis heute wegen illegalem Raubbau an der Natur verfolgt und vertrieben wird_ mit Masken, Schädeln und Knochen die Geister der Toten zurück in die Wälder des Kongo.
Aus den Erfahrungen und entsprechendem Bild-und Tonmaterial, das man auf dieser Reise sammelte, entstand eine musikalisch-szenische Totenfeier, die sich dezidiert mit der Heimkehr aus dem Geisterreich auseinandersetzt. Die multimediale Performance mit Künstler:innen aus dem Kongo und Europa ist derzeit auf Tournee, leistet auf diese Art und Weise ihren Beitrag zur Kontroverse über die Restitution geraubter Kulturgüter und jene, die sich unterwegs mangels später Vorzeigbarem einfach alles unter den Nagel reißen.
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https://www.group5050.net/
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- the ghosts are returning.jpg (254.97 KiB) 23280 mal betrachtet
Re: lyrChai
Wer nach Entschleunigung sucht, sollte mit einem Regionalzug ins Hinterland reisen. Gemeint sind jene idyllischen Rest-Refugien, die bis dato noch nicht von gefräßigen Planierraupen und geldgierigen Betreibern heimgesucht wurden. Beschaulich Landschaft kommt des Weges, zieht gemächlich vorbei, Haltestellen stehen im Zehn-Minutentakt Spalier. Auffallend oft treten im Nahbereich der Geleise kleine Ballsportplätze in Erscheinung_ in spielfreien Zeiten übersät mit Maulwurfshügeln. Wohlfühlzonen für jene, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten den verdichtet Strafraum lockern, es beinah blind zu schätzen wissen, wenn fahrplanmäßig die Erde zittert. »Nächster Halt« Ende der günstig Mitfahrgelegenheit_ Aussteiger steigen ein.
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abiz von dem was man sich nicht nur am Rande überlegen sollte
http://www.naturtipps.at/bahn.html
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abiz von dem was man sich nicht nur am Rande überlegen sollte
http://www.naturtipps.at/bahn.html
Re: lyrChai
mit ihrem akribisch beobachtet
und ebenso gestalteten Text
über nen Mann mit Putzneurose
setzte sich die deutsche Autorin
gegen elf Mitbewerber:innen
durch_ gewann den mit 25000
Euro dotierten Bachmann-Preis
soweit s offiziell Kurzresümee
hab mir die komplette Lesung
und nachträgliche Interviews
erst angehört dann angeschaut
komm damit nicht klar weil
mir weder s Preisausschreiben
besagter Beitrag noch ein Sieg
dank punktuellem Vorsprung
gar sonderlich gelungen dünkt
_____
https://files.orf.at/vietnam2/files/bac ... 983755.pdf
da dieser Link in Kürze optisch von Beginn an nach etwas anderem ausschaut als dahintersteckt
es sich aber dabei echt nur um ein harmloses PDF-Dokument des Wettbewerb-Beitrages handelt_
für alle Leser-und Leserinnen hier nochmal die Langversion ohne blauäugig (:-)) wwWeiterleitung:
files.orf.at/vietnam2/files/bachmannpreis/202326/983755_fh_valeria_gordeev_er_putzt_1_983755.pdf
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und ebenso gestalteten Text
über nen Mann mit Putzneurose
setzte sich die deutsche Autorin
gegen elf Mitbewerber:innen
durch_ gewann den mit 25000
Euro dotierten Bachmann-Preis
soweit s offiziell Kurzresümee
hab mir die komplette Lesung
und nachträgliche Interviews
erst angehört dann angeschaut
komm damit nicht klar weil
mir weder s Preisausschreiben
besagter Beitrag noch ein Sieg
dank punktuellem Vorsprung
gar sonderlich gelungen dünkt
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https://files.orf.at/vietnam2/files/bac ... 983755.pdf
da dieser Link in Kürze optisch von Beginn an nach etwas anderem ausschaut als dahintersteckt
es sich aber dabei echt nur um ein harmloses PDF-Dokument des Wettbewerb-Beitrages handelt_
für alle Leser-und Leserinnen hier nochmal die Langversion ohne blauäugig (:-)) wwWeiterleitung:
files.orf.at/vietnam2/files/bachmannpreis/202326/983755_fh_valeria_gordeev_er_putzt_1_983755.pdf
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Re: lyrChai
Weil sich vielleicht nicht nur hiesige nachhaltig kreative Köpfe über vor Ort zu renaturalisierenden Bio-Spielraum alternativ Gedanken machen (:-)) Alle Informationen zum betreffenden Ideenwettbewerb sind unter http://www.dornbirn.at/wirtschaft/finan ... martinsruh abrufbar. Spare mir s konkrete Bildbeispiel_ bei Vorhaben dieser Art hilft ein persönlicher Lokalaugenschein der Fantasie garantiert besser auf die Sprünge. Bis zum 28.Juni ist für bereits anfangs teils womöglich erst jetzt oder etwas später Angesprochene hoffentlich Zeit genug. Sollte zufällig jemand von Euch das Rennen machen, bitte bei mir melden, komme gern auf ne gesunde Jause zu Besuch.
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- Dateianhänge
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- in d Lage versetzen.jpg (102.58 KiB) 7525 mal betrachtet
Re: lyrChai
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imaginäre Volksmusik
federleichtes Spiel
mit Cello Gitarre Ukulele Harfe
darüber den Hauch daneben
Singsang dazu Naturgeräusche
Vogelstimmen teils gefinkelt
Rhythmik Spuk und Elfenstaub
dafür in Stimmung eine Art
Offenbarung Leitkultur
ist was für Orientierungslose
für Verwirrte_ Alpine Dweller
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https://www.alpinedweller.com
imaginäre Volksmusik
federleichtes Spiel
mit Cello Gitarre Ukulele Harfe
darüber den Hauch daneben
Singsang dazu Naturgeräusche
Vogelstimmen teils gefinkelt
Rhythmik Spuk und Elfenstaub
dafür in Stimmung eine Art
Offenbarung Leitkultur
ist was für Orientierungslose
für Verwirrte_ Alpine Dweller
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https://www.alpinedweller.com
Re: lyrChai
eigenartig_ und weiterhin ein Suchbegriff
der sich nicht wirklich rumgesprochen hat
was möglicherweise an Teil zwei der Kurz
Beschreibung liegen könnt_ mal schauen
will heißen: sag s so wie ich s mir vorstell
Kollektive Intelligenz, auch Gruppenintelligenz und Schwarmintelligenz genannt, ist die Hypothese zu einem emergenten Phänomen, bei dem Gruppen von Individuen durch Zusammenarbeit intelligente Entscheidungen treffen können.
Der Begriff verlieh schon lange Zeit dem gemeinsamen Wissen wie der Hase läuft auf verschiedene Weise Bedeutung, erlangte aber erst durch die Kommunikationsmöglichkeiten im Internet die selbst dafür vorab längst überfällige Aufmerksamkeit und Popularität.
_____
https://www.hpe.com/at/de/what-is/swarm ... igence.htm
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der sich nicht wirklich rumgesprochen hat
was möglicherweise an Teil zwei der Kurz
Beschreibung liegen könnt_ mal schauen
will heißen: sag s so wie ich s mir vorstell
Kollektive Intelligenz, auch Gruppenintelligenz und Schwarmintelligenz genannt, ist die Hypothese zu einem emergenten Phänomen, bei dem Gruppen von Individuen durch Zusammenarbeit intelligente Entscheidungen treffen können.
Der Begriff verlieh schon lange Zeit dem gemeinsamen Wissen wie der Hase läuft auf verschiedene Weise Bedeutung, erlangte aber erst durch die Kommunikationsmöglichkeiten im Internet die selbst dafür vorab längst überfällige Aufmerksamkeit und Popularität.
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https://www.hpe.com/at/de/what-is/swarm ... igence.htm
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Re: lyrChai
selbstverständlich hätte ich auch den Link vorab platzieren, mit Senf garnieren und somit allem aus dem Weg gehen können, was nach schriftlicher Arbeit düftelt (:-)) aber_ angesichts all der optischen Ablenkungen durch Pop-Ups Banner Querverweise Sponsorensuche und sonstig knallbunten Eyecatchern inklusive Hinweis, wie "alt" der Artikel bereits ist, war es mir irgendwie ein Bedürfnis, den Text 1:1 in möglichst klarer Form zu transportieren. Zum einen, weil damit dessen Inhalt und nicht s Drumherum im Vordergrund steht - zum anderen, weil s einfach was gleichschaut. Zudem verlässt niemand s Wohnzimmer_ sieht sich vielleicht im Anschluss hier noch abiz genauer um ....
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Living with ghosts
Julian Evans talks to the controversial Albanian novelist Ismail Kadare
The Guardian / Sat 17 Sep 2005 01.14 CEST
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A pale young man sits down to an important meal. His brother has been murdered, and he waits for a discussion about blood-compensation to be over. If it fails, his life will be forfeit, gathered into the cycle of bloodshed as soon as he avenges (as he must) his brother. The provisions of the meal are complicated: eaten at noon with the murderer, it must conclude with the agreement of a blood price and a tour of the house, the male guests stamping their feet in every room to drive out the feud's shadow. Then the young man's father will carve a cross on the murderer's door and exchange a final reconciling drop of blood. The price is settled, and the stamping begins. An old man, an uncle of the victim who has said nothing till now, speaks one word. "No!" The mediating priest raises his hand. "More blood must flow."
This scene from Ismail Kadare's novel Broken April (1978), a fable of vendetta in the north Albanian highlands, discloses both a narrative and a psychological bias by the laureate of the 2005 Man Booker International fiction prize. From the outset of his career as a novelist, Kadare's interest has fastened on the distinct, cruel traditions of the Balkans, where nobody forgets anything and revenge is eternal. But earlier still, as a boy growing up and starting to read, his appetite had found food in darkness and mystery. His uncles were rich communists who owned books, but he was often bored. The era of Soviet socialist realism had begun, with its moralistic lessons in optimism and hard work. This to him was idiocy, because "children don't want to read about working hard, they want to play. They like horrors, they like ghosts and witches and magicians. I hated the Soviet books, full of sunshine, working in the fields, the joyous spring, the summer full of hope. The first time I heard the words 'hope' and 'hard work', they made me yawn."
This might make him sound lugubrious; but I still remember the enchantment I felt when I first read him in the 1980s, in a novel that excavated his childhood during the second world war, Chronicle in Stone. Here was a summoned world of enfolding detail - the life of raindrops running down a roof to be trapped in a cistern's "underground prison", the vanishing of "deflowered" girls, presumably murdered - and of subterranean political echoes.
In his other novels, this combination of vivid specification, to paraphrase Henry James, and political allusion is weighted differently, but as persistently present as the themes and images that identify him: the influence of rain and mountain landscape (in contrast to Soviet sunshine and wheatfields), the presence of an ingenuous observer, the bringing of the living back into contact with the dead, through dream and memory and sometimes fantastic, sometimes real exhumations. He has nourished his childish ghosts and kept his love of mystery warm.
As a boy, the first book that unexpectedly offered what he sought was an account by Tito of the creation of the Yugoslavian army. "I was reading this book, utterly bored one day, when I came across the phrase 'in that terrible, freezing winter of '42'. I was astonished. Here, in this completely stupid book, I'd found a living phrase. This sounded like literature. Those words, 'winter', 'terrible', 'freezing': afterwards I was always on the lookout for others like them." Subsequently he was inspired by Stevenson's Treasure Island, and there is an often cited account of him discovering Macbeth at 11 and copying out the play in full, though with less precocity than might be imagined. He opened it at the first page and "I saw 'murderers, the ghost of Banquo, enter First Witch'. I'd stumbled on a goldmine." He copied out the play so as to be able to read it again.
Growing up in Gjirokastër, an Ottoman fortress city a dozen miles from the Greek border, he was at the centre of Epirote song tradition, viewed by some as a pattern for the chorus of Greek tragedy. His writing career began with poetry that rejected the declamatory Albanian tradition and was admired for its directness. The first verse of an early poem, "Poetry" (1959), records its apparently spontaneous generation: "Poetry, How did you find your way to me? / My mother does not know Albanian well, / She writes letters like Aragon, without commas and periods, / My father roamed the seas in his youth, / But you have come, / Walking down the pavement of my quiet city of stone, / And knocked timidly at the door of my three-storey house, / At number 16" (translation by Robert Elsie).
In Gjirokastër, Kadare grew up on the same street, the Street of Madmen, as Albania's overlord Enver Hoxha a generation earlier. A kind of privilege attaches to these facts - the rich uncles, the Kadare name, the proximity to Hoxha - and eased his path. After studying at Tirana University, he was offered a place at Moscow's elite Gorky Institute, where he grew to loathe the well-fed stomachs and beige raincoats of the Writers' Union. ("Writers ought to be thin, a bit like Hamlet, with something of the killer about them, mysterious.") Returning to Tirana in 1960, he had a novel with him about two students who set out to reinvent a lost Albanian text. He published 40 pages in a magazine. It was banned. "It was a good thing this happened. In the early 60s, life in Albania was pleasant and well-organised. A writer would not have known he should not write about the falsification of history."
His first published novel - at 27 - was The General of the Dead Army (1963), about an Italian general sent to Albania to repatriate the bones of his soldiers killed during the war. It is a moving story of a hellish, increasingly futile mission dogged by darkness, rain and mud, and its individuality, its foreign, Italian fascist central character, and its confrontation of the present by the past, the living by the dead, were a breath of air to Albanians fed on utopian sunshine.
Kadare's ambiguous relations with Hoxha's tyranny started in the early 60s. During periods of relative liberty - 1961-66, 1969-73 - he published as much as he could: The Wedding (1968), The Castle (1970), Chronicle in Stone (1971). No prior censorship of literature existed in Albania. Hoxha wished to be seen as cultivated, intelligent, franco-phone, without the whiff of suppression. Albanian writers more or less had to work it out for themselves. Some of Kadare's work was tolerated, some - The Monster (1965), The Palace of Dreams (1982) - interdicted hours after publication. Only his notorious poem "The Red Pashas" (1975) was banned before publication.
"I described how at night members of the central committee had been seen running to the cemetery, opening the graves and taking out the bloodstained overcoats of those they had overthrown ... The next day, ashen-faced, they went back to the central committee. It was a kind of macabre dream in which those who wielded power became like their bloodstained adversaries of former times. In other words, they were the same." His sentence was lenient: he wrote a self-criticism and went into voluntary "rotation", exiling himself to the country, keeping out of sight.
Kadare's cohabitation with the regime has excited critics in the wake of this year's International Booker. His novel The Great Winter (1977), for example, contains a favourable portrait of Hoxha at the time of the divorce between Albania and the Soviets (though it was also banned, for a too-evident "western spirit"). Kadare's insider-outsider relationship with power was a necessary position: to continue writing a writer has to survive unless we prefer to mourn him like Babel, Grossman, Mandelstam.
In Albania there was no formal dissent. There was, for example, no samizdat publishing. "That was not possible. You risked being shot. Not condemned, but shot for a word against the regime. A single word." (During Hoxha's time it is believed at least 100,000 were imprisoned in this small country for political reasons or for a word uttered; 5,000 were executed.) Instead he revived old forms - parable, myth, fable, folk-tale, legend - packed them with allusion and metaphor, plundered the past. He is not a "contemporary" novelist. To read him is not to follow, as in English fiction, lives spotlit by lifestyle and current affairs, but lives snagged on the greater pendulum of history, of Balkan past and future.
What he retained from his 11-year-old's obsession with Macbeth was not just a love of mystery but a sense of the Shakespearean enigma, of the text's own mystery and the impossibility of ever fully penetrating it.
In 1981, as Hoxha declined into paranoia - he ordered the execution of several party and government officials in a purge - Kadare published The Palace of Dreams, his vision of an authoritarian dystopia devoted to the collection of every dream in the empire. It sold 20,000 copies before the Writers' Union met members of the Politburo in emergency session and declared it "against the regime".
But such moves were losing their potency: the novel passed from hand to hand, and Kadare was written about in the European press. It was the beginning of a path that would lead him out of Albania: in October 1990, though Hoxha was dead, the inertia of dictatorship was still in place, and he sought asylum in France to criticise Hoxha's successors from outside the communist ghetto.
He has written that he was "led from literature to freedom, not the other way round". His work constitutes an obvious form of resistance to the regime. (What his political critics ignore is that his approach is not an ideologue's but a novelist's: a writer not of speeches but of a sensitivity to every human inconsistency, to every irony and concealed thought.) This is undoubtedly why the attacks on him since the Booker have been fiercely ad hominem. His very survival of Hoxha's madness is a reproach to some, including a professor of classics at Calgary University in Canada, who in the letters page of the TLS decided he was a secret-police informer. (To support the allegation, he puts his trust in a book published by a former Tirana police chief, Dilaver Bengasi, seemingly unaware that this official was sentenced in 1996 to 12 years' imprisonment for crimes against humanity.)
In his Booker acceptance speech Kadare said: "We propped each other up as we tried to write literature as if that regime did not exist. Now and again we pulled it off. At other times we didn't. The idea that we could create a few mouthfuls of spiritual nourishment for our imprisoned nation filled us with joy." It is probably not a coincidence that his belief in the spiritual potential of novels goes hand in hand with, of all models, Dante's Divine Comedy. Dante renews himself for each century, he maintains: read him, and you will find the naturalistic novel, cinema, reportage, problems of homelessness, all of today's political problems. Dictatorship he likens to the storm looming in hell, about which Virgil says to Dante, "Be not afraid, for it is a dead storm!" It is literature, writing, a way of voicing the mysterious and saying the unsayable, that can get us through the storm.
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Key texts History of the Yugoslav army by Marshal Josep Broz Tito
Treasure Island by Robert Louis Stevenson
Macbeth by William Shakespeare
The Divine Comedy by Dante Alighieri
The Trial by Franz Kafka
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https://www.theguardian.com/books/2005/ ... ianreview8
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Living with ghosts
Julian Evans talks to the controversial Albanian novelist Ismail Kadare
The Guardian / Sat 17 Sep 2005 01.14 CEST
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A pale young man sits down to an important meal. His brother has been murdered, and he waits for a discussion about blood-compensation to be over. If it fails, his life will be forfeit, gathered into the cycle of bloodshed as soon as he avenges (as he must) his brother. The provisions of the meal are complicated: eaten at noon with the murderer, it must conclude with the agreement of a blood price and a tour of the house, the male guests stamping their feet in every room to drive out the feud's shadow. Then the young man's father will carve a cross on the murderer's door and exchange a final reconciling drop of blood. The price is settled, and the stamping begins. An old man, an uncle of the victim who has said nothing till now, speaks one word. "No!" The mediating priest raises his hand. "More blood must flow."
This scene from Ismail Kadare's novel Broken April (1978), a fable of vendetta in the north Albanian highlands, discloses both a narrative and a psychological bias by the laureate of the 2005 Man Booker International fiction prize. From the outset of his career as a novelist, Kadare's interest has fastened on the distinct, cruel traditions of the Balkans, where nobody forgets anything and revenge is eternal. But earlier still, as a boy growing up and starting to read, his appetite had found food in darkness and mystery. His uncles were rich communists who owned books, but he was often bored. The era of Soviet socialist realism had begun, with its moralistic lessons in optimism and hard work. This to him was idiocy, because "children don't want to read about working hard, they want to play. They like horrors, they like ghosts and witches and magicians. I hated the Soviet books, full of sunshine, working in the fields, the joyous spring, the summer full of hope. The first time I heard the words 'hope' and 'hard work', they made me yawn."
This might make him sound lugubrious; but I still remember the enchantment I felt when I first read him in the 1980s, in a novel that excavated his childhood during the second world war, Chronicle in Stone. Here was a summoned world of enfolding detail - the life of raindrops running down a roof to be trapped in a cistern's "underground prison", the vanishing of "deflowered" girls, presumably murdered - and of subterranean political echoes.
In his other novels, this combination of vivid specification, to paraphrase Henry James, and political allusion is weighted differently, but as persistently present as the themes and images that identify him: the influence of rain and mountain landscape (in contrast to Soviet sunshine and wheatfields), the presence of an ingenuous observer, the bringing of the living back into contact with the dead, through dream and memory and sometimes fantastic, sometimes real exhumations. He has nourished his childish ghosts and kept his love of mystery warm.
As a boy, the first book that unexpectedly offered what he sought was an account by Tito of the creation of the Yugoslavian army. "I was reading this book, utterly bored one day, when I came across the phrase 'in that terrible, freezing winter of '42'. I was astonished. Here, in this completely stupid book, I'd found a living phrase. This sounded like literature. Those words, 'winter', 'terrible', 'freezing': afterwards I was always on the lookout for others like them." Subsequently he was inspired by Stevenson's Treasure Island, and there is an often cited account of him discovering Macbeth at 11 and copying out the play in full, though with less precocity than might be imagined. He opened it at the first page and "I saw 'murderers, the ghost of Banquo, enter First Witch'. I'd stumbled on a goldmine." He copied out the play so as to be able to read it again.
Growing up in Gjirokastër, an Ottoman fortress city a dozen miles from the Greek border, he was at the centre of Epirote song tradition, viewed by some as a pattern for the chorus of Greek tragedy. His writing career began with poetry that rejected the declamatory Albanian tradition and was admired for its directness. The first verse of an early poem, "Poetry" (1959), records its apparently spontaneous generation: "Poetry, How did you find your way to me? / My mother does not know Albanian well, / She writes letters like Aragon, without commas and periods, / My father roamed the seas in his youth, / But you have come, / Walking down the pavement of my quiet city of stone, / And knocked timidly at the door of my three-storey house, / At number 16" (translation by Robert Elsie).
In Gjirokastër, Kadare grew up on the same street, the Street of Madmen, as Albania's overlord Enver Hoxha a generation earlier. A kind of privilege attaches to these facts - the rich uncles, the Kadare name, the proximity to Hoxha - and eased his path. After studying at Tirana University, he was offered a place at Moscow's elite Gorky Institute, where he grew to loathe the well-fed stomachs and beige raincoats of the Writers' Union. ("Writers ought to be thin, a bit like Hamlet, with something of the killer about them, mysterious.") Returning to Tirana in 1960, he had a novel with him about two students who set out to reinvent a lost Albanian text. He published 40 pages in a magazine. It was banned. "It was a good thing this happened. In the early 60s, life in Albania was pleasant and well-organised. A writer would not have known he should not write about the falsification of history."
His first published novel - at 27 - was The General of the Dead Army (1963), about an Italian general sent to Albania to repatriate the bones of his soldiers killed during the war. It is a moving story of a hellish, increasingly futile mission dogged by darkness, rain and mud, and its individuality, its foreign, Italian fascist central character, and its confrontation of the present by the past, the living by the dead, were a breath of air to Albanians fed on utopian sunshine.
Kadare's ambiguous relations with Hoxha's tyranny started in the early 60s. During periods of relative liberty - 1961-66, 1969-73 - he published as much as he could: The Wedding (1968), The Castle (1970), Chronicle in Stone (1971). No prior censorship of literature existed in Albania. Hoxha wished to be seen as cultivated, intelligent, franco-phone, without the whiff of suppression. Albanian writers more or less had to work it out for themselves. Some of Kadare's work was tolerated, some - The Monster (1965), The Palace of Dreams (1982) - interdicted hours after publication. Only his notorious poem "The Red Pashas" (1975) was banned before publication.
"I described how at night members of the central committee had been seen running to the cemetery, opening the graves and taking out the bloodstained overcoats of those they had overthrown ... The next day, ashen-faced, they went back to the central committee. It was a kind of macabre dream in which those who wielded power became like their bloodstained adversaries of former times. In other words, they were the same." His sentence was lenient: he wrote a self-criticism and went into voluntary "rotation", exiling himself to the country, keeping out of sight.
Kadare's cohabitation with the regime has excited critics in the wake of this year's International Booker. His novel The Great Winter (1977), for example, contains a favourable portrait of Hoxha at the time of the divorce between Albania and the Soviets (though it was also banned, for a too-evident "western spirit"). Kadare's insider-outsider relationship with power was a necessary position: to continue writing a writer has to survive unless we prefer to mourn him like Babel, Grossman, Mandelstam.
In Albania there was no formal dissent. There was, for example, no samizdat publishing. "That was not possible. You risked being shot. Not condemned, but shot for a word against the regime. A single word." (During Hoxha's time it is believed at least 100,000 were imprisoned in this small country for political reasons or for a word uttered; 5,000 were executed.) Instead he revived old forms - parable, myth, fable, folk-tale, legend - packed them with allusion and metaphor, plundered the past. He is not a "contemporary" novelist. To read him is not to follow, as in English fiction, lives spotlit by lifestyle and current affairs, but lives snagged on the greater pendulum of history, of Balkan past and future.
What he retained from his 11-year-old's obsession with Macbeth was not just a love of mystery but a sense of the Shakespearean enigma, of the text's own mystery and the impossibility of ever fully penetrating it.
In 1981, as Hoxha declined into paranoia - he ordered the execution of several party and government officials in a purge - Kadare published The Palace of Dreams, his vision of an authoritarian dystopia devoted to the collection of every dream in the empire. It sold 20,000 copies before the Writers' Union met members of the Politburo in emergency session and declared it "against the regime".
But such moves were losing their potency: the novel passed from hand to hand, and Kadare was written about in the European press. It was the beginning of a path that would lead him out of Albania: in October 1990, though Hoxha was dead, the inertia of dictatorship was still in place, and he sought asylum in France to criticise Hoxha's successors from outside the communist ghetto.
He has written that he was "led from literature to freedom, not the other way round". His work constitutes an obvious form of resistance to the regime. (What his political critics ignore is that his approach is not an ideologue's but a novelist's: a writer not of speeches but of a sensitivity to every human inconsistency, to every irony and concealed thought.) This is undoubtedly why the attacks on him since the Booker have been fiercely ad hominem. His very survival of Hoxha's madness is a reproach to some, including a professor of classics at Calgary University in Canada, who in the letters page of the TLS decided he was a secret-police informer. (To support the allegation, he puts his trust in a book published by a former Tirana police chief, Dilaver Bengasi, seemingly unaware that this official was sentenced in 1996 to 12 years' imprisonment for crimes against humanity.)
In his Booker acceptance speech Kadare said: "We propped each other up as we tried to write literature as if that regime did not exist. Now and again we pulled it off. At other times we didn't. The idea that we could create a few mouthfuls of spiritual nourishment for our imprisoned nation filled us with joy." It is probably not a coincidence that his belief in the spiritual potential of novels goes hand in hand with, of all models, Dante's Divine Comedy. Dante renews himself for each century, he maintains: read him, and you will find the naturalistic novel, cinema, reportage, problems of homelessness, all of today's political problems. Dictatorship he likens to the storm looming in hell, about which Virgil says to Dante, "Be not afraid, for it is a dead storm!" It is literature, writing, a way of voicing the mysterious and saying the unsayable, that can get us through the storm.
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Key texts History of the Yugoslav army by Marshal Josep Broz Tito
Treasure Island by Robert Louis Stevenson
Macbeth by William Shakespeare
The Divine Comedy by Dante Alighieri
The Trial by Franz Kafka
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https://www.theguardian.com/books/2005/ ... ianreview8
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Re: lyrChai
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da sind Buchstaben die ohne jederlei Inhalt aufeinanderfolgen
Silben die keine Worte werden aber doch Sprache sind
und durch Intonation Begleitmusik durchaus gewisse
Bedeutung erlangen wenn auch nur zum Schein
da weiß wer als Sänger wie als Sprecher ganz genau Bescheid
wie man Wirkung erzielt Bestimmtes gekonnt in die Länge
zieht anderem buchstäblich Nachdruck verleiht
so als tue er das nicht vor sitzendem Publikum sondern
stünde als Demonstrant auf dem Kornmarktplatz und versuche
vorübergehenden Passanten Botschaften zu vermitteln
beeindruckend ernsthaft fragend Singsang mäandert melodisch
zwischen Kinderreim und Marschmusik hält durch gekonnte
Pausen die Spannung aufrecht wechselt im Gedicht akzentuiert
zwischen möglicherweise vorhandenen Figuren manche
Zeilen sind langsam manche schnell andere werden mit
Vehemenz beendet oder wenden sich fast flehend an Zuhörer
Formen und Funktionen stimmig und dennoch völlig frei davon
eine Handlung zu vermitteln wer an Verbindendem
allerdings sehr wohl sofort im Gedächtnis bleibt
ist die Huldigung der kleinsten aus einem oder mehreren
Lauten gebildeten Einheit und die Liebe zur Sprache und
dem Gesang was wie man hört auch ohne Worte funktioniert
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https://monoskop.org/images/d/dc/Schwit ... e_1932.pdf
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http://www.fritz-spengler.de/termine.html
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da sind Buchstaben die ohne jederlei Inhalt aufeinanderfolgen
Silben die keine Worte werden aber doch Sprache sind
und durch Intonation Begleitmusik durchaus gewisse
Bedeutung erlangen wenn auch nur zum Schein
da weiß wer als Sänger wie als Sprecher ganz genau Bescheid
wie man Wirkung erzielt Bestimmtes gekonnt in die Länge
zieht anderem buchstäblich Nachdruck verleiht
so als tue er das nicht vor sitzendem Publikum sondern
stünde als Demonstrant auf dem Kornmarktplatz und versuche
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Formen und Funktionen stimmig und dennoch völlig frei davon
eine Handlung zu vermitteln wer an Verbindendem
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