Troia
Verfasst: 16.05.2004, 19:28
Hach… ich liebe Historienfilme und ich mag exzentrische Arschlöcher in Hauptrollen.
Tja… wären doch ganz gute Vorraussetzungen dafür, dass ich „Troia“ mag, müsste man meinen. Also: als Hollywood-Unterhaltungsfilm ist er ja nicht schlecht. Ich wurde, sozusagen, einen Abend lang unterhalten und fand die Kostüme hübsch.
Nur: ginge es nicht wenigstens ein bisschen genauer? Nur ein ganz kleines bisschen?
Den Plot muss ich nicht erklären, aber ein paar Sachen sind schon auffällig.
Erstens haben sie den Krieg, aus erzähltechnischen Gründen, extrem gerafft. Nix mehr zehn Jahre, ein paar Tage nur. Also bitte!
Dann verwenden sie nicht nur diesen Muskelheini Archilles, den ich schon bei Homer nicht ausstehen konnte, als zentrale Figur, sondern besetzen sie auch noch mit einem Pavian, was dann wirklich nicht sein müsste. UND aus Patroklus wird Archilles „Vetter“. Na, da samma aber spröde, Hollywood! Zudem bekommt er eine echte Lovestory mit Hektors Kusine angedichtet- na wunderbar! Und Hektor, anstatt in der Sonne zu verwesen wie vorgesehen, bekommt ein Ehrenbegräbnis. Lach! Lach! Lach! Naja, irgendwie war ich dafür sogar ganz dankbar, war Hektor doch der einzige im ganzen Film, der mir sympatisch war, wenn auch viel zu perfekt.
Helena ist ein armes blondes Hascherl, Odysseus (der einzig wirklich interessante in der Story) ein fader Stichwortgeber.
Die Götter haben sie gestrichen. Ich meine, ich seh’s ja ein, ist nicht realistisch und so, aber… *seufz*…dann hätten sie auf eine muschelsammelnde Thetis auch verzichten können…
Außerdem ist die Reihenfolge der Geschehnisse ziemlich durcheinander (Archilles stirbt während dem Fall Troias, Ajax lang vor Archill...)
Bei all diesen Storylächerlichkeiten bleibt’s dabei, gelangweilt hab ich mich nicht, das ist ja schon mal was. Es wurmt mich halt. Allerdings, wenn ich schon solchen Aufwand betreibe, dann kann ich auch gleich ein bisschen genauer recherchieren.
Zum Beispiel die Schwerter: Wenn man mit so einem Bronzeschwert wo draufhaut, ist es nach dem zweiten, dritten Schlag verbogen und muss geradegebogen werden. Ist so. Hätte im Kino zwar lächerlich ausgeschaut, aber wäre wahrheitsgemäßger gewesen.
Also statt: „klirr, klirr, klirr, wusch, kawumm, klirr!“ Eher „klirr, klirr *ausbieg* klirr, klirr *geradebieg* schepper!*
Und dann legen sie den Toten dauernd Münzen auf die Augen? Wann war der ungefähr der trojanische Krieg? Und wann wurden die ersten Münzen geprägt? Na also!
Facit: Sagen wir „Fantasy“ dazu, dann ist es ein guter Film, ein sehenswerter Film, da technisch gut gemacht und halbwegs spannend. Aber wehe, ihr nehmt das Wort „Historienfilm“ in den Mund, dann hau ich euch!
Tja… wären doch ganz gute Vorraussetzungen dafür, dass ich „Troia“ mag, müsste man meinen. Also: als Hollywood-Unterhaltungsfilm ist er ja nicht schlecht. Ich wurde, sozusagen, einen Abend lang unterhalten und fand die Kostüme hübsch.
Nur: ginge es nicht wenigstens ein bisschen genauer? Nur ein ganz kleines bisschen?
Den Plot muss ich nicht erklären, aber ein paar Sachen sind schon auffällig.
Erstens haben sie den Krieg, aus erzähltechnischen Gründen, extrem gerafft. Nix mehr zehn Jahre, ein paar Tage nur. Also bitte!
Dann verwenden sie nicht nur diesen Muskelheini Archilles, den ich schon bei Homer nicht ausstehen konnte, als zentrale Figur, sondern besetzen sie auch noch mit einem Pavian, was dann wirklich nicht sein müsste. UND aus Patroklus wird Archilles „Vetter“. Na, da samma aber spröde, Hollywood! Zudem bekommt er eine echte Lovestory mit Hektors Kusine angedichtet- na wunderbar! Und Hektor, anstatt in der Sonne zu verwesen wie vorgesehen, bekommt ein Ehrenbegräbnis. Lach! Lach! Lach! Naja, irgendwie war ich dafür sogar ganz dankbar, war Hektor doch der einzige im ganzen Film, der mir sympatisch war, wenn auch viel zu perfekt.
Helena ist ein armes blondes Hascherl, Odysseus (der einzig wirklich interessante in der Story) ein fader Stichwortgeber.
Die Götter haben sie gestrichen. Ich meine, ich seh’s ja ein, ist nicht realistisch und so, aber… *seufz*…dann hätten sie auf eine muschelsammelnde Thetis auch verzichten können…
Außerdem ist die Reihenfolge der Geschehnisse ziemlich durcheinander (Archilles stirbt während dem Fall Troias, Ajax lang vor Archill...)
Bei all diesen Storylächerlichkeiten bleibt’s dabei, gelangweilt hab ich mich nicht, das ist ja schon mal was. Es wurmt mich halt. Allerdings, wenn ich schon solchen Aufwand betreibe, dann kann ich auch gleich ein bisschen genauer recherchieren.
Zum Beispiel die Schwerter: Wenn man mit so einem Bronzeschwert wo draufhaut, ist es nach dem zweiten, dritten Schlag verbogen und muss geradegebogen werden. Ist so. Hätte im Kino zwar lächerlich ausgeschaut, aber wäre wahrheitsgemäßger gewesen.
Also statt: „klirr, klirr, klirr, wusch, kawumm, klirr!“ Eher „klirr, klirr *ausbieg* klirr, klirr *geradebieg* schepper!*
Und dann legen sie den Toten dauernd Münzen auf die Augen? Wann war der ungefähr der trojanische Krieg? Und wann wurden die ersten Münzen geprägt? Na also!
Facit: Sagen wir „Fantasy“ dazu, dann ist es ein guter Film, ein sehenswerter Film, da technisch gut gemacht und halbwegs spannend. Aber wehe, ihr nehmt das Wort „Historienfilm“ in den Mund, dann hau ich euch!