Schlafes Bruder- die Schlaftablette
Verfasst: 20.11.2004, 13:34
Wenn mir hier irgendjemand erklären kann, warum dieses Buch so hochgejubelt wird, dann kriegt er einen Orden. Wirklich.
Wem das Buch gefallen hat, der soll nicht weiterlesen, weil ich völlig unfair und unzusammend darüber fluchen werde. Wer das Buch noch nicht gelesen hat, der soll auch nicht weiterlesen und gar nicht auf die Idee kommen, Schlafes Bruder zu lesen. Echt nicht. Wer das Buch gelesen hat und es auch für bescheuert hält, der weiß eh, was ich meine, und braucht auch nicht weiterlesen. Ich muss das jetzt einfach loswerden, so einen Grant hab ich.
EINE KOPIE, ist das, eine ganz billige Kopie. Vom Parfum nähmlich. Man mache aus dem wirklich grandiosen Bösling Grenuille ein betuliches Sensibelchen namens Elias, ersetze Frankreich durch Vorarlberg und Riechkolben mit Musikalität. Fertig.
Aufbau der Handlung (Geburt, offenbar werden des anders sein, Ausprägung der Genialität während sozialem Tiefgang, Verlieben in eine Frau aufgrund einer der Genialität entsprechenden besonderheit (Geruch/Herzschlagrhytmus), sozialer aufstieg durch Genialität, Absoluter Höhepunkt (vor der Hinrichtung/ Orgelkonzert) mit totaler Ekstase der Zuriecher/Zuhörer, Tod auf kreative Art und Weise....
Das beiläufige Erzählen der Lebensgeschichte von Nebenfiguren- hat er auch, der Schneider.
Weil Elias selber nicht böse ist, führt der Autor den Peter ein, einen Vorzeigesadist, verliebt in den Elias, der nach dessen Tod eine wundersame Wandlung erlebt... sehr glaubwürdig übrigens.
Das Mädel konnte er nicht sterben lassen, eben weil Elias nicht das Format zum Mord hat, aber das ist im Grunde schon die einzige wirkliche Abweichung.
Der Tod durch Schlafentzug? Krank. Peter bleibt die ganze Zeit an seiner Seite und wacht, damit er nicht einschläft? Wieso ist dann Elias total groggy und Peter nicht? Hm? Hat der einen Kaffeeautomaten mit oder schluckt er Aufputschtabletten? Sieben Tage sind auch nicht alle Welt... bei Schlafentzugsexperimenten haben freiwillige auch schon elf Tage nicht geschlafen und's überlebt. Das wird der Schneider auch eingesehen habe, denn Peter füttert dem Elias jetzt dauernd Tollkirschstückchen - um ihn wachzuhalten?? Medizinische Logik, bitte. Auf jeden Fall, verstirbt er endlich an den blöden Tollkirschen und der Leser fragt sich... für was diese blödsinnige Wachbleiberei? Weil der Herr Elias, der sowieso ein gespanntes Verhältnis hat, sich ja von einem Wanderprediger solchen Schwachsinn einreden lässt. Eh logisch!
Und dann diese Sprache, dieses vielgepriesene Stück Sprachmist. Betulich bis zum Gehtnichtmehr! Wenn er schon altertümlich sein muss (dass kann man ja), dann bitte ordentlich. Auch vor hundert Jahren hat kein Vorarlberger "kömm" gesagt, weil dass nicht dem Vorarlberger Idiom entspricht. Sowieso: Wie kann man Dialektwörter einhochdeutschen? Hybride sind das, Krüppel!
Hochdeutsch - Dialekt- Schneider
Die Wiesen- Bündta - Bündten
treten - spirza- spirzen
Schlafzimmer- Gada- Gaden
Und dann diese dauernden Erzähleinschübe und das kumpelhafte "wir" zwischen Erzähler und Leser...
Ach ja, und ein Interview mit ihm hab ich gesehen, wo er (dreimal hintereinander, weil er alles doppelt und dreimal sagt!!!) gesagt hat, er lege Wert auf Spannung und er langweile sich bei vielen modernen Autoren und Spannung sei wichtig und er versuche, Spannung in sein Werk zu bringen... die Seitenzahlen waren mit ABSTAND das Spannendste!
Wem das Buch gefallen hat, der soll nicht weiterlesen, weil ich völlig unfair und unzusammend darüber fluchen werde. Wer das Buch noch nicht gelesen hat, der soll auch nicht weiterlesen und gar nicht auf die Idee kommen, Schlafes Bruder zu lesen. Echt nicht. Wer das Buch gelesen hat und es auch für bescheuert hält, der weiß eh, was ich meine, und braucht auch nicht weiterlesen. Ich muss das jetzt einfach loswerden, so einen Grant hab ich.
EINE KOPIE, ist das, eine ganz billige Kopie. Vom Parfum nähmlich. Man mache aus dem wirklich grandiosen Bösling Grenuille ein betuliches Sensibelchen namens Elias, ersetze Frankreich durch Vorarlberg und Riechkolben mit Musikalität. Fertig.
Aufbau der Handlung (Geburt, offenbar werden des anders sein, Ausprägung der Genialität während sozialem Tiefgang, Verlieben in eine Frau aufgrund einer der Genialität entsprechenden besonderheit (Geruch/Herzschlagrhytmus), sozialer aufstieg durch Genialität, Absoluter Höhepunkt (vor der Hinrichtung/ Orgelkonzert) mit totaler Ekstase der Zuriecher/Zuhörer, Tod auf kreative Art und Weise....
Das beiläufige Erzählen der Lebensgeschichte von Nebenfiguren- hat er auch, der Schneider.
Weil Elias selber nicht böse ist, führt der Autor den Peter ein, einen Vorzeigesadist, verliebt in den Elias, der nach dessen Tod eine wundersame Wandlung erlebt... sehr glaubwürdig übrigens.
Das Mädel konnte er nicht sterben lassen, eben weil Elias nicht das Format zum Mord hat, aber das ist im Grunde schon die einzige wirkliche Abweichung.
Der Tod durch Schlafentzug? Krank. Peter bleibt die ganze Zeit an seiner Seite und wacht, damit er nicht einschläft? Wieso ist dann Elias total groggy und Peter nicht? Hm? Hat der einen Kaffeeautomaten mit oder schluckt er Aufputschtabletten? Sieben Tage sind auch nicht alle Welt... bei Schlafentzugsexperimenten haben freiwillige auch schon elf Tage nicht geschlafen und's überlebt. Das wird der Schneider auch eingesehen habe, denn Peter füttert dem Elias jetzt dauernd Tollkirschstückchen - um ihn wachzuhalten?? Medizinische Logik, bitte. Auf jeden Fall, verstirbt er endlich an den blöden Tollkirschen und der Leser fragt sich... für was diese blödsinnige Wachbleiberei? Weil der Herr Elias, der sowieso ein gespanntes Verhältnis hat, sich ja von einem Wanderprediger solchen Schwachsinn einreden lässt. Eh logisch!
Und dann diese Sprache, dieses vielgepriesene Stück Sprachmist. Betulich bis zum Gehtnichtmehr! Wenn er schon altertümlich sein muss (dass kann man ja), dann bitte ordentlich. Auch vor hundert Jahren hat kein Vorarlberger "kömm" gesagt, weil dass nicht dem Vorarlberger Idiom entspricht. Sowieso: Wie kann man Dialektwörter einhochdeutschen? Hybride sind das, Krüppel!
Hochdeutsch - Dialekt- Schneider
Die Wiesen- Bündta - Bündten
treten - spirza- spirzen
Schlafzimmer- Gada- Gaden
Und dann diese dauernden Erzähleinschübe und das kumpelhafte "wir" zwischen Erzähler und Leser...
Ach ja, und ein Interview mit ihm hab ich gesehen, wo er (dreimal hintereinander, weil er alles doppelt und dreimal sagt!!!) gesagt hat, er lege Wert auf Spannung und er langweile sich bei vielen modernen Autoren und Spannung sei wichtig und er versuche, Spannung in sein Werk zu bringen... die Seitenzahlen waren mit ABSTAND das Spannendste!