Liebe Rezensenten,
ich denke, ihr habt hier den Finger genau auf d e n Punkt gelegt: wohl im Vergleich zu den vorherigen Zeilen wirkt dieses „auf das weiße Laken des Winters“, wie Silentium eingangs gut sagte und ihr anderen ja auch bestätigt habt, etwas „abgegriffen“.
Ich möchte da sogar noch weiter gehen: irgendwie recht trivial und banal – und dadurch auch langweilig.
Und das Dumme ist: eine solche Zeile vermag einen ganzen Text zu dominieren, zumindest nach meinem Empfinden, und dabei das Andere, das vielleicht Gute und Neue zu überlagern.
Muss ja nicht sein ...
Ich selbst hatte dieses Gefühl auch schon beim Schreiben des Gedichts; allein: etwas Besseres ist mir zu dem Zeitpunkt nicht eingefallen.
Dass du hier durch das Streuen, das ja auch was vom Aussäen hat, auf das "Beet" kommst, Spiderman, versteh ich nur zu gut; und damit liegst du ja auch gar nicht so falsch ...
Nur davor geht es -wie Surjaninov und Flocke schon richtig sagen- um Krumen auf einem Laken ...
Und @Flocke: ja, ist gewollt – deine Phantasie geht hier nicht mit dir durch ...
Okay, was ließe sich also ändern.
Da ich auf das Laken (eigentlich) nicht verzichten möchte, gilt es, zu entpathetisieren.
Eine Möglichkeit: das „weiß“ weg, weil es eh schon im „Winter“ steckt - dabei möchte ich in diese letzte Strophe jetzt das "ich" explizit mit hineinnehmen:
ich öffne ein Fenster
und streue sie
auf das Laken
des Winters
unter mir
oder:
ich öffne ein Fenster
und streue sie
auf das weiße Laken
unter mir
? hmm ...
LG und Dank,
Kato