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Die Muse I

Verfasst: 07.05.2005, 18:56
von Metägo
Wo ist die Muse, die mich flieht,
Die nie erscheint, wenn ichs gebiet?
Brauchts tiefe Trauer, brauchts den Rausch,
Den Überschwang, das Pathos auch?

Besuch mich doch zu frohen Stunden
Da ich mich von mir lösen kann;
Allein ich fürcht, es braucht den Wahn:
Er kündet, daß du nicht entschwunden.

So brauchts das Leid, von ihm zu klagen;
So brauchts den Wahn, es zu ertragen.
Und so ist Stetigkeit die Schwachheit,
An der es kein Zerbrechen gibt:
Und einzig der, der wahnhaft liebt,
Erahnt die höchste Seligkeit.