..... trocken .....

Du schreibst Gedichte? Laß sie nicht in einer Schublade verschimmeln! Menschenbeifall wirst Du hier finden, aber auch Kritik und Rat.
riemsche
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..... trocken .....

Beitragvon riemsche » 21.01.2011, 22:28

_____

morgen
mensch steh auf
miserabel
ist kein ausdruck dafür
wie ich mich fühle
automatik weckt körper
und dEr ruft schlechte
alte gewohnheiten ab
mein au_verstand ist sich
noch nicht ganz im klaren
denkt sich wahrscheinlich
das fühlte sich doch
über jahre so scheisse an
warum nicht auch heute

gütige seelenklempner
nennen das poetisch
seelische vernarbungen
alter platzwunden
dir ich mir selbst zu
zuschreiben habe
nur ich akzeptiere
das jetzt nicht mehr
augen zu
konzentrische kreise
sage mir
das ist es nicht und
es geht mir gut
schwestern

_____
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Perry
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Re: ..... trocken .....

Beitragvon Perry » 02.02.2011, 16:31

Hallo riemsche,
du machst es dem Leser, speziell mir mit deinen letzten Texten nicht leicht einen Zugang zu finden.
Diesen hier kann ich zumindest gefühlsmäßig nachempfinden, denn das Aufstehen fällt mit zunehmenden Alter auch bei mir schwerer (liegt vielleicht auch daran, weil ich immer später zu Bett gehe ;-) ).
Trocken ist für mich hier nur die Sprache, die der Schulweisheit, was seelische Narben betrifft, widerspricht. Letztlich sehe ich aber auch ein Stück Egoismus darin, wieder in die "Feuchtgebiete" des Lebens vorzudringen.
LG
Perry

riemsche
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Re: ..... trocken .....

Beitragvon riemsche » 02.02.2011, 18:30

brrrr noch isses eiskalt - oh Perry :-) versuchs mal mit dem gedankengang /exAlkoholkrank 2jahre trocken
lGr

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Re: ..... trocken .....

Beitragvon hginsomnia » 03.02.2011, 07:34

Morgen / mensch riemsche,

da fehlt mir allerdings auch 'ne ganze menge.

riemsche hat geschrieben:exAlkoholkrank 2jahre trocken


es braucht tatsächlich die überschrift dafür und das ist keine gute kennzeichnung für den text, da dieser sich mit diversen formen innerer dämonenbekämpfung auseinandersetzen könnte (z.b. depressionen, sucht nach härteren stoffen ...).
ob der nun 2 jahre trocken ist, kann der leser beim besten willen nicht erkennen. einzige temporale kennzeichnung:

riemsche hat geschrieben:über jahre


diese aber bezeichnet vielmehr, so ist zu vermuten, die zeit der abhängigkeit.

insgesamt ist der text recht schludrig, womit ich meine, dass er lediglich einen gedankengang skizziert (z..b. morgen ....), ihn noch mit kurzen handlungsbeschreibungen (z.b. augen zu) und überlegungen / behauptungen (z.b. gütige seelenklempner nennen das poetisch) garniert und schließlich auf eine direkte rede endet (es geht mir gut schwestern).

das ist m.e. leider nur so hingesagt. der text orientiert sich nicht, er strebt keine übertragungen an, keine bilder, keine metaphern. er ist nicht viel mehr als ein zerfleddertes gedankenkonstrukt, sehr universell, also in sich auch nicht individuell markiert, daher auch schon als solches nicht sonderlich interessant / bewegend.

da gab es schon mal besseres. :-)

ich will nicht immer schreiben, es täte mir leid und es sei nur meine meinung. es ist meine meinung und die tut mir nicht leid. glücklicherweise reagierst du auf sowas ja m.e. richtig.

einen schönen tag und

lg
hginsomnia

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Re: ..... trocken .....

Beitragvon riemsche » 03.02.2011, 14:09

ich dachte mir schon, dass es besser gewesen wäre, von vornherein gar nichts zu erklären. betroffene, die diese befindlichkeit aus eigener erfahrung kennen, wissen ja von was ich rede und dass es sich dabei um die bewältigung alter mechanismen in den ersten paar minuten nach dem augenAuf handelt. die behauptung mit der poetischen umschreibung ist keine, wurde und wird vom psychofachmann den patienten genau so blumig verklickert, ist also fakt. fakt wie so ziemlich alles, was da nacherzählenderweise steht. das werk allgemein auf dämonenbewältigung zu beziehen, ist natürlich auch eine möglichkeit. leser mit entsprechender vorvergangenheit gibts bestimmt zuhauf, auch wenn man sich bei der gelegenheit je nach zuhörerschaft und redegewandtheit zu gerne nur an den extrem nettesten kater erinnert (:->))
lGr

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Re: ..... trocken .....

Beitragvon hginsomnia » 03.02.2011, 14:35

das schreibe ich jetzt mal schnell, damit es nicht verschwindet:

das, was du gerade sagtest, mag alles zutreffen, ist aber nicht teil meiner betrachtung. ich bewege mich innerhalb des textes. behauptung mag da ein falsches wort sein, nur was fakt ist und was nicht (was ja nach dir nicht vorkommt) ist für die gestaltung des textes hier und jetzt (will sagen: in diesem faden) unerheblich.

ohne zuviel privates zu offenbaren, will ich sagen, dass mir die suchtproblematik aus dem persönlichen umfeld bekannt ist, sogar explizit jene der alkoholsucht. es mag also gut sein, dass sich jemand damit identifizieren kann. ich kann mir das jedenfalls vorstellen. du sagst es aber auch selbst: es ist eine nacherzählung, im grunde ein nacherzählerter erfahrungsbericht, der als solcher zum zwecke des austausches auch gut funktionieren kann. bis daraus allerdings ein gedicht wird - wir bewegen uns nunmal hier in einem gedichteforum - benötigt es m.e. noch mehrere schritte.

lg
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Re: ..... trocken .....

Beitragvon riemsche » 03.02.2011, 23:28

nun die gestaltung, form ergab sich bei niederschrift. pause beim reden = umbruch. dann tönts so, wie´s rüberkam und _was auf diesen text speziell zutrifft_ genauso, wie ich mir einen guten insiderTip vorstelle. die erste passage gibt ne vorstellung, wie´s einem wegen zwar meinegüteversiegelter aber leider nicht gelöschter memochips im körper gehen kann. die zweite liefert das gutachten vom fach, das private gegengutachten und eine fixe alternative sofortbehandlung des problems in eigenregie. das mit den schwestern verstehen nach ersten reaktionen manche als hinweis, dass der protagonist doch noch wo einsitzt. ist zwar in bezug auf anstalt nicht so, könnte _dehnt man den begriff /heim/_ jedoch auch auf ideen bringen. mir persönlich reicht es, dass der schlußsatz zwei leserinnen genau das sagt, was mir über das leben danach zu denken gibt. das ist mir wichtig und _jetzt wo ich darüber grüble_ schon wieder grund, es in naher zukunft gründlich zu verwenden. bleiben wir bei den von dir angesprochenen möglichkeiten. vorneweg, das original steht so oder so. aber mich interessieren die/deine schritte. mach mal bitte den ersten. ich variiere für mein leben gern, bin also gespannt und voll dabei. versprochen.

lGriemsche

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Re: ..... trocken .....

Beitragvon hginsomnia » 04.02.2011, 12:39

hmm, riemsche,

das macht meine bemühungen, dir zu vermitteln, warum dieser text bei mir nicht als lyrisch durchgeht, recht aussichtslos.

riemsche hat geschrieben:die erste passage gibt ne vorstellung, wie´s einem wegen zwar meinegüteversiegelter aber leider nicht gelöschter memochips im körper gehen kann. die zweite liefert das gutachten vom fach, das private gegengutachten und eine fixe alternative sofortbehandlung des problems in eigenregie.


das ist eine inhaltsangabe, okay, aber wo ist das mehr?

riemsche hat geschrieben:das original steht so oder so.


wenn dem so ist, ist es, wie gesagt, für mich nicht sonderlich sinnvoll, veränderungen einzuleiten, da diese keine singuläre gestalt hätten, sondern vielmehr genereller natur wären.

ich versuche es also mal anders, ohne zu wissen, ob sich daruber hinaus ein austausch entwickeln ließe, indem ich dir ein paar fragen stelle:

was macht diesen deinen text für dich zu einem lyrischen text?
welche poetologischen kriterien werden hier erfüllt?
was unterscheidet diesen text von einem durch elemente des stream of consciousness leicht abgewandelten erfahrungsbericht?

die diskussion über diese generellen fragen halte ich hier für unverzichtbar. es kann gut sein, dass wir hier unterschiedliche ziele verfolgen, aber solange du nicht ausschließlich sagst, "ich schreibe wie ich schreibe, und alles andere ist mir egal", können wir uns dennoch darüber unterhalten.

lg
hginsomnia

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Re: ..... trocken .....

Beitragvon riemsche » 05.02.2011, 10:47

hginsomnia hat geschrieben:das macht meine bemühungen, dir zu vermitteln, warum dieser text bei mir nicht als lyrisch durchgeht, recht aussichtslos.

da sind wir beide schon im ansatz aneinander vorbei gehuscht. was dem einen als lyrisch "durchgeht" und dem anderen nicht, ist und war mir schon immer einerlei. anders gesagt, würde mir oskar werner das telefonbuch von bregenz vorlesen, oder axel corti die speisekarte vom goldenen hirschen, wär mir beides lyrischer als sonstwas (:->)) das MEHR ist immer noch da, wo sichtbar gar nichts steht. und alles andere ist mE eine frage des gefühls, wenn man worte liest oder so schreibt, dass man es _wär man nicht gerade selbst der autor_ ganz genau so zu lesen wünscht. was Du generieren nennst, ist _wenns mir dann auch gefällt_ ganz im sinne konventioneller kunst nach meinem empfinden ein neues original. poetologische kriterien klingeln mir da wie satzungen der aufnahmeprüfung für einen geheimbund :-) und überhaupt - ich wollte spielen und keine grundsatzdiskussion anzetteln. all das oldschool handwerkliche lenkt mich nur von dem ab, was ich in paar minuten wieder tun werde. ins theatercafe gehen, zwei stunden vom feinsten brunchen, ins gesprächsumfeld eintauchen und sehr wahrscheinlich wieder ein paar neue gedanken zu papier bringen.

hginsomnia hat geschrieben:die diskussion über diese generellen fragen halte ich hier für unverzichtbar. es kann gut sein, dass wir hier unterschiedliche ziele verfolgen, aber solange du nicht ausschließlich sagst, "ich schreibe wie ich schreibe, und alles andere ist mir egal", können wir uns dennoch darüber unterhalten.

ich denke nicht, dass wir da unterschiedliche ziele verfolgen. die wortung und herangehensweise an diese ist eine differente (:->)) und das ist doch gut so. außerdem habe ich bereits in anderem zusammenhang mehrmals klar formuliert, dass ich _wenn es diese ansage unter schreibenden überhaupt braucht_ von ihr nur mit dem teil konform gehe, der da lautet: ich schreibe, wie ich schreibe bzw. wie ich will. dass mir darüber hinaus alles andere egal ist, wäre glatt gelogen. einer guten unterhaltung sollte das also nie und nimmer abträglich sein.

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Re: ..... trocken .....

Beitragvon hginsomnia » 05.02.2011, 13:34

aber, riemsche,

riemsche hat geschrieben:da sind wir beide schon im ansatz aneinander vorbei gehuscht. was dem einen als lyrisch "durchgeht" und dem anderen nicht, ist und war mir schon immer einerlei.


es hätte dich ja auch interessieren können, warum dem so ist, welche gedanken mich zu dieser aussage veranlassen, ohne dass du dich auch nur mit einem fitzel davon einverstanden zeigen müsstest.

riemsche hat geschrieben:und alles andere ist mE eine frage des gefühls, wenn man worte liest oder so schreibt, dass man es _wär man nicht gerade selbst der autor_ ganz genau so zu lesen wünscht. was Du generieren nennst, ist _wenns mir dann auch gefällt_ ganz im sinne konventioneller kunst nach meinem empfinden ein neues original. poetologische kriterien klingeln mir da wie satzungen der aufnahmeprüfung für einen geheimbund :-) und überhaupt - ich wollte spielen und keine grundsatzdiskussion anzetteln. all das oldschool handwerkliche lenkt mich nur von dem ab


es geht mir hier nicht so wirklich um eine grundsatzdiskussion.
die fragestellung war weniger ein abgrenzen als vielmehr eine einladung zur gegenseitigen reflektion. mir wären deine antworten dahingehend dienlich gewsesen, als dass ich aus ihnen zumindest soetwas wie einen ansatz gefunden hätte, warum du nun gerade diesen text hier in ein gedichteforum stellst, was dich nun gerade daran besonders reizt.
und ja, diese bösen kriterien, die literarische texte zu erfüllen haben, sind schon was schlimmes. das ganze hat auch weniger mit konventionellem handwerkszeug zu tun, wobei ich mir wirklich manchmal wünschte, man könnte sich auch darüber unterhalten, da poetologische kriterien einen weiten rahmen haben, also auch andere als die konventionellen strukturellen überlegungen zulassen.
so sachen wie 'alles gefühl, nix verstand' tragen allerdings auch nicht sonderlich zum austausch bei. so gesehen ist dann also auch eine speisekarte poetisch, nun gut.

riemsche hat geschrieben:ich schreibe, wie ich schreibe bzw. wie ich will. dass mir darüber hinaus alles andere egal ist, wäre glatt gelogen.


das jemand schreibt, wie er schreiben will, ist ja auch okay. dieses etwas überspitzte 'alles andere ist mir egal' sollte vielmehr die reflektion darüber beleuchten, und ein forum ist ja nunmal ein tummelplatz für reflektionen. schwierig wird es also, zu sagen, ich höre mir gerne an, was jemand anderes dazu sagt, aber, vorweg, es bleibt sowieso alles, wie es ist. sowas nimmt dem anderen dann auch schnell die lust, sich weiter gedanken zu machen.

lg
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Re: ..... trocken .....

Beitragvon riemsche » 05.02.2011, 23:50

hginsomnia hat geschrieben:schwierig wird es also, zu sagen, ich höre mir gerne an, was jemand anderes dazu sagt, aber, vorweg, es bleibt sowieso alles, wie es ist. sowas nimmt dem anderen dann auch schnell die lust, sich weiter gedanken zu machen.

sogesehen wäre der anreiz zu so manch riemscher grüblerStund ein verschwindend geringer. ich weiß sehr wohl, dass mich fragen, die mir auf die virtuelle zu trocken sind, wegen ihrer dann doch für notwendig befundenen und dann komplex variablen eigenbeantwortung ein ganz hübsche zeit lang beschäftigen (:->)) ja selbst in der situation, einer art von wortung wegen was auch immer von vornherein ablehnend gegenüber zu stehen, macht man sich oft mehr und nachhaltiger gedanken, als wie mit dem fixen daumen nach oben. ich rechne daher nicht wirklich damit, dass wir uns langfristig mit leerzeilen aus dem weg gehen können :-) wünsch Dir hoffentlich dasselbe und ein schönes wochenende
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Re: ..... trocken .....

Beitragvon hginsomnia » 06.02.2011, 08:58

riemsche hat geschrieben:ich rechne daher nicht wirklich damit, dass wir uns langfristig mit leerzeilen aus dem weg gehen können


wird nicht passieren, nein. dafür streite ich zu gerne :-) .

riemsche hat geschrieben:ich weiß sehr wohl, dass mich fragen, die mir auf die virtuelle zu trocken sind


sowas verstehe ich zwar nicht, aber ich muss damit leben. ich finde das gar nicht trocken. etwas klarheit schaffen, sei es nur für sich selbst, das wünschte ich mir doch häufiger. ich habe das problem auch schon mit perry gehabt. es scheint in der tat ein weit verbreitetes virtuelles problem zu sein. wenn ich einem bekannten ein manuskript kritisiere, würde der niemals auf den gedanken kommen, zu sagen: "ich habe das zwar geschrieben und öffentlich gemacht [beim bekannten ja noch weitaus weniger, sprich teilöffentlich], aber bitte frage mich nicht, was ich mir dabei gedacht habe. eigentlich will ich mich darüber nicht unterhalten." ich selbst unterhalte mich nämlich gerne über literatur.

naja, da ich mich eh schon mit dem text beschäftigt habe, wäre es blöd, nicht wenigstens einige zeilen dazulassen. es versteht sich ja hoffentlich von selbst, dass diese nicht als fertiger entwurf betrachtet werden sollten.

vom verstand tropft ein rest
zucken auf auff auf
meine abgerissenen hände
suchen zwischen morgen
zeitung und kaffeedose
nach dem miesen gefühl
das sich für jahre verschanzte

meine abgerissenen hände
greifen an der decke
nach alten platzwunden ein
freudscher nannte dies
poetisch ich will es nicht
benennen schließe die augen
konzentrische kreise
da scheint mir was gut
schwestern.

die jeweils letzten beiden zeilen gefallen mir überhaupt nicht, sind aber ein kompromiss, damit du überhaupt noch weißt, um welchen text es sich handelt ;-) .

lg
hginsomnia

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Re: ..... trocken .....

Beitragvon riemsche » 06.02.2011, 19:28

na so wirds ne fortsetzung (:->)) denn während du in der ersten passage schon zwischen papier und pulver steckst, kam mein mann bis zum schluss noch nicht mal von der bettkante. und du erwähnst zweimal die abgerissenen hände - was bringt dich auf diese metapher? ein sich nicht adhoc vierteilen können?

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Re: ..... trocken .....

Beitragvon hginsomnia » 08.02.2011, 01:21

riemsche hat geschrieben:na so wirds ne fortsetzung (:->)) denn während du in der ersten passage schon zwischen papier und pulver steckst, kam mein mann bis zum schluss noch nicht mal von der bettkante. und du erwähnst zweimal die abgerissenen hände - was bringt dich auf diese metapher? ein sich nicht adhoc vierteilen können?


meiner auch nicht, aber das ist vielleicht nicht deutlich genug geworden, deshalb

... meine abgerissenen hände
suchen zwischen morgen
minuten in synapsen
nach dem miesen gefühl ...

nur als beispiel - wichtig war mir eine möglichkeit des übertragens, die dem sprachlichen muster ein gegenpart anbietet, eine bildliche ausweichfläche sozusagen, damit sich die sprache nicht nur aus sich selbst, also dem bewusstseinsstrom entwickelt.

doppelt finden die hände nicht wegen der spaltung erwähnung, jedenfalls war das so nicht beabsichtigt, sondern aufgrund der gleichzeitigkeit von gedanken. die abgerissenheit soll dabei symbolisieren, dass sich die hände bereits vom körper entfernt auf der suche befinden, auf streifzug. ich mag hände als metapher, da sie auf das doppelte und in diesem fall gedoppelt etwas greifbar machen. man könnte sich aber natürlich auch etwas anderes einfallen lassen. mir kam es wieder auf eine entwicklung außerhalb des stroms an.

lg
hginsomnia

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Re: ..... trocken .....

Beitragvon riemsche » 08.02.2011, 21:24

bildliche ausweichfläche .... hmmmm. ich frage mich in dem zusammenhang zB ob mein au_verstand auch für stille leser wie ein auferstand rübergekommen ist, oder ob man bei schädelweh und matschbirne hängen blieb (:->))
das ist zB meine art öffnung einer anderen bildebene. wie in fast jedem memo von mir gibts zum jeweiligen stich_wort vergleichbare parallelen, manchmal unterstrichelt, noch lieber nicht :-)
lGr


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