Hallo Herr Eiter,
als Herr Heusch noch dieses Forum mit seinen Werken beglückte, da hätten sie dieses Gedicht mal in den Raum werfen sollen. Na ja, vielleicht fühlt er sich angesprochen und kommt zurück.
Dennoch: Ihr Gedicht gefällt mir nicht übermäßig. Es fehlt einfach die bissige Distanzierung. Den hundsgemeinen Kitsch einfach nur darzustellen ohne selber hundsgemein zu sein, das verfehlt (bei mir) ein wenig die Wirkung. Dabei wären doch gerade sie laut ihrer Selbstbeschreibung prädestiniert dazu.
Was mir allerdings gefällt ist, dass sie sich gerade einen Baum für ihr Gedicht auserwählt haben. Wie oft wird doch die ach so herrliche Natur durch eine rosarote Brille verherrlicht und wie oft wird eine Idylle beschworen, die so durch und durch unwirklich wirkt, dass sie eben nur als "Kitsch" zu bezeichnen ist (alle Herr der Ringe-Fans mögen mir verzeihen wenn ich als Beispiel den 1.Teil der Trilogie und hier das gleich zu Beginn gezeigte Auenland erwähne...das gibt jetzt wieder eine Herr der Ringe-Diskussion, da sehen sie, was sie angerichtet haben, Herr Eiter

)
Auch die Verbindung Mensch-Natur klingt in ihrem Gedicht an. "Wie Hände greifen...", "Wie Arme werfen..." - eigentlich, auf diesen Gedanken haben sie mich jetzt erst gebracht, auch eine ziemliche Arroganz des Menschen, wenn er die Natur verherrlicht, indem er das Verhalten von zum Beispiel Pflanzen mit Bildern seines eigenen Verhaltens beschreibt. Setzt das nicht implizit den die Natur bewundernden Menschen wieder als "Krone der Schöpfung"?
Weiß nicht, ob es für diesen Gedanken literarische Beispiele gibt. Wäre interessant, da mal nachzuforschen.
Insgesamt: Etwas härter bitte, wer dem Kitsch anhängt, dem sollte auch einiges zugemutet werden
MFG,
Hamburger
P.S.: Mit Verwunderung habe ich ihren Smiley registriert. Sie werden doch nicht tatsächlich gelächelt haben, als sie dieses Gedicht schrieben/posteten...
