O livro Literaturforum

Teichtraum

Du träumst vom Schilfrohrteich,
verschwebst dort nah dem Grund.
Verharrst träg larvengleich,
ein Lidschlag in der Stund.

Ein müdes Karpfenauge schaut
versteckt durch’s Algengrün zu dir.
Im mondlichtblassen Wasserkraut
da zittert, schwimmt und treibt Getier.

Du träumst dich selbst bald bleich-
die Tiefe scheint dir stumm und fahl.
Im Grau, im Blau, weit drin im Teich
da schreit und singt ein alter Wal.

Hey, das ist gut!

Hallo und schöne Ostern, Stille...

Schließe mich Dirk an, kleines Highlight am langen Wochenende (neben TI).

Einzig die Zeile:

Verharrst träg larvengleich,

liest sich für mich ein bißchen schwer...

Flocke

(...) kleines Highlight am langen Wochenende (neben TI).

Ehrlich? Das empfinde ich als Kompliment. Sehr gutes Gedicht, Silentium, die Übereinstimmung von Rhythmus und Atmosphäre, die Wortwahl (Du bist sowieso die Scharfschützin der Wortfindung ) - gross!

Darf ich auch mal Kleinigkeitenmeckerei betreiben ? In Strophe 1, Zeile 3 fehlt für mich mindestens eine Silbe, eher zwei.

Hm... stimmt, da habt ihr recht und ich tatsächlich drei betonten Silben hintereinander. Betriebsblindheit in Reinkultur. Tststs...

Mit Dank für den Hinweis, Silentium

Das Tolle ist: es liest sich vom Rhythmus und Klang her ziemlich verschlafen und traumartig!

Der lyrik-Sonderpreis geht damit heute an: Silentium!!!

Spiderman

Hi, ich nochmal.

Jetzt, nach meiner wöchentlichen Lektüre von TI scheint mir fast, du hast dich von diesem Baggersee inspirieren lassen, hm?

Oder sind eventuelle Ähnlichkeiten rein zufällig? )

Liebe Grüße
Flocke

Nö, vom Baggersee nicht- hab das Ding gestern begonnen.
Wenn du's genau wissen willst: der Karpfen war der Ausgangspunkt.
Die Paralelle ist mir gar nicht aufgefallen- sowas!
(In Wirklichkeit hab ich ja razorbacks Kinder bestochen- die Liefern mir insiderinformationen, damit ich seine Ideen klaun kann. Aber psst!)