Hallo, Stille.
Kitsch oder noch mehr Kitsch? Hm... wo ist der Schulter-Zucken-Smilie?
O.k., ich fang mal einfach an:
Ist der Mond ein Totenlicht? Dachte, er ist allgemein eher positiv besetzt, deine Interpretation ist mir neu. Und warum sollte jemand ein Totenlicht meucheln? Oder generell den guten alten Mond? Damit die Toten nichts mehr sehen oder man die Toten nicht mehr sieht?
Und dann, ein Gericht richtet m. E. niemanden hin, es verurteilt nur. Hinrichten tun dann die Henker.
Hat der Mond bleiche Adern? Wenn ich ihn so ansehe, eher nicht. Die Krater und Gräben sind doch dunkel. Und blaues Leuchten? Er leuchtet manchmal ziemlich orange bis rot, aber blau?
Erste Strophe, vierte Zeile fehlt dir m. E. eine Silbe zum Rhythmus und die letzte Strophe paßt rhythmisch überhaupt nicht zu den anderen beiden. Und der Reim in der letzten Strophe beschlossen/erloschen klingt irgendwie nicht so.
Insgesamt hab ich so den Eindruck, du bist dir selbst nicht so ganz sicher, soll es jetzt ernsthaft oder eher lustig/ironisch werden. Da stehen z.B. solche Sachen wie die mardergrauen Tücher und dass er über schwarzen Dächern verblutet, was tolle Bilder sind, neben dem Mondmann-Höchstgericht, von dem ich mir nicht ganz klar bin, was das sein soll? 'Ne Ein-Mann-Jury?
Aber sei's drum, ich hab mir erlaubt, mal ein bißchen rumzuspielen, bitte nicht böse sein:
Sie gingen hin, den Mond zu morden,
denn war er nicht ein Totenlicht?
Ist amtlich nun verurteilt worden,
Begnadigung gab's für ihn nicht.
Aus bleichen Adern, aufgeschnitten,
pulste gemächlich Licht heraus.
In mardergrauer Tücher Mitten
rann ihm das rote Leuchten aus.
Er wurde matt und immer schwächer,
zu guter letzt verlosch sein Schein.
Verblutet auf die schwarzen Dächer,
ging er in die Geschichte ein.Alternativ könnte ihm ja auch statt des Leuchtens in der 2. Strophe das Hoflicht ausgehen. Einen Hof hat er ja, manchmal...
Na ja, hoffe du kannst mit dem ganzen Geschreibsel hier was anfangen... :write:
Leicht vergrübelte Grüße
Flocke