Die Vase I
Verfasst: 01.08.2004, 22:32
Die Vase
Da liegt sie schillernd
zerbrochen im Staub
geschlagene Vase
der Erde Raub
I
Lodernde See umspringt den eisernen Bock,
grüne Wasser tanzend zur frühen Stunde,
Weiß glänzt vom Deck der Speere Rock.
Jedes Siegeshoffen erstirbt bald im Munde.
In dunklen Kammern den Flöten hörig nur,
sitzen im Salz unter hölzernem Himmel,
Geschundene, auf den Lippen der Ruder Schwur.
Das letzte Mahl ward ihnen Brot und Schimmel.
Krachen und brechen sind der Liebe Töne.
Spitzen fliegen, Spieße und Pfeile davon,
Schreie gellen hoch, sprudelnd rot der Söhne,
als Helios schon das Firmament erklomm.
Die schweren Leiber strecken tausend Glieder,
aneinander schmiegen sich lange Flanken.
Gefallene sinken unter Hieben nieder,
der Münder letzter Kuss gilt schwankenden Planken.
Jetzt krallen, treiben Hände, die doch bald sinken,
singender Tiefe zu; leere Höhlen starren.
Rotes Nass die gierigen Schlünde trinken,
manche noch der brennenden Vögel harren.
copyright (c) C. Schwarz
Da liegt sie schillernd
zerbrochen im Staub
geschlagene Vase
der Erde Raub
I
Lodernde See umspringt den eisernen Bock,
grüne Wasser tanzend zur frühen Stunde,
Weiß glänzt vom Deck der Speere Rock.
Jedes Siegeshoffen erstirbt bald im Munde.
In dunklen Kammern den Flöten hörig nur,
sitzen im Salz unter hölzernem Himmel,
Geschundene, auf den Lippen der Ruder Schwur.
Das letzte Mahl ward ihnen Brot und Schimmel.
Krachen und brechen sind der Liebe Töne.
Spitzen fliegen, Spieße und Pfeile davon,
Schreie gellen hoch, sprudelnd rot der Söhne,
als Helios schon das Firmament erklomm.
Die schweren Leiber strecken tausend Glieder,
aneinander schmiegen sich lange Flanken.
Gefallene sinken unter Hieben nieder,
der Münder letzter Kuss gilt schwankenden Planken.
Jetzt krallen, treiben Hände, die doch bald sinken,
singender Tiefe zu; leere Höhlen starren.
Rotes Nass die gierigen Schlünde trinken,
manche noch der brennenden Vögel harren.
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