riemsche hat geschrieben:bildliche ausweichfläche .... hmmmm. ich frage mich in dem zusammenhang zB ob mein au_verstand auch für stille leser wie ein auferstand rübergekommen ist, oder ob man bei schädelweh und matschbirne hängen blieb (:->))
das ist zB meine art öffnung einer anderen bildebene. wie in fast jedem memo von mir gibts zum jeweiligen stich_wort vergleichbare parallelen, manchmal unterstrichelt, noch lieber nicht
ich hoffe, dir ist bewusst, dass ich diese form deiner wortung bereits wahrgenommen habe, ganz allgemein gesprochen. auch habe ich sie in einigen deiner texte als funktionierend betrachtet.
überdies geht es mir natürlich nicht um gleichmacherei, also will ich dir ganz gewiss keine andere als deine eigene sprache einreden. wichtig scheint mir allerdings auch, innerhalb der eigenen sprache keine gleichmacherei zu betreiben.
zum konkreten:
den von dir angesprochenen auszug habe ich nicht so wahrgenommen. das mag an mir liegen, drückte ich mich tatsächlich beim lesen an ihm vorbei, da er mir rein klanglich nicht gefiel. ich habe lediglich die mit unterstrich markierten assoziationen herausgelesen, also "schmerzverstand", "au(a) verstand" (hier mit pause zu verstehen) und "au verstand" (ohne pause).
ich gebe aber auch zu bedenken, dass man sich auf die von dir intendierte parallele nur über den kleinsten gemeinsamen nenner der wörter, also die phonetische ebene verständigen kann. schon die phonemische parallelität ist nicht gegeben (/f/ vs. /v/), die morphemische erst recht nicht (/auf-/ vs. /ver-/), von einer syntaktischen gar nicht zu sprechen (... mein auferstand ist sich noch nicht ganz im klaren ... ???).
und selbst auf der phonetischen ebene markiert der unterstrich eigentlich eine andere silbische betonung, angelehnt an die morphologie, also gerade nicht die parallele zu auferstand.
aber selbst, wenn mich deine wortung hier überzeugte (, was sie nicht tut), ergäbe sich für den text im ganzen allenfalls eine randnotiz, in der ich schriebe, dass innerhalb einer assoziationsmöglichkeit eine weitere bildfläche entstehen könnte, allerdings nicht im konkreten text, sondern im assoziierten. darin besteht hier auch der unterschied. der konkrete text wird über eine assoziationsmöglichkeit erweitert, der ihm eine bildfläche erlaubt, aber er steuert nicht durch bilder, die als ausweichflächen für allzu bewusstseinslastiges dienen.
stattdessen bleibt er im konkreten recht banal, beschreibt in über die differenzierung leicht höherem niveau einen menschen, der sagt: "es geht / ging mir schlecht. ich ändere was" (wieder allgemein gesprochen). dabei bleibt der konkrete text im vordergründigen stehen, weil er nur sagt, wie etwas ist, dieses aber nicht zu zeigen in der lage ist.
lg
hginsomnia
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doch, natürlich bewertest du sie, vielleicht nicht so ganz bewusst, aber keine sorge, das macht jeder mit seiner eigenen schreibe.